
Am 22. Januar 2025 trat Rodrigue Petitot, der Anführer des RPPRAC, vor das Tribunal correctionnel de Fort-de-France. Er ist angeklagt wegen „Violation de domicile“ aufgrund einer Intrusion in die Residenz des Präfekten im November 2024. Die Staatsanwaltschaft forderte eine Gefängnisstrafe von 30 Monaten, davon 15 Monate mit Bewährung. Petitots Anwälte plädierten für einen Freispruch und argumentierten, dass die Vorwürfe unbegründet seien und der Präfekt nicht eingeschüchtert wurde. Der Gerichtsentscheid wird am 24. Januar 2025 erwartet, wie la1ere.francetvinfo.fr berichtete.
Die Staatsanwaltschaft betonte die Schwere der Vorwürfe und bezeichnete die Taten vom 11. November 2024 als „inakzeptabel“. Anatrop der Besetzung des Wohnsitzes des Präfekten wurden auch zusätzliche Forderungen gestellt, darunter ein Verbot für Petitot, die Residenz zu betreten, sowie Schadensersatz für die beteiligten Polizisten. Anwälte der Polizei bezeichneten Petitots Verhalten als „gewaltsame Intrusion“ und „Widerstand“. Er befindet sich seit dem 29. November 2024 in Untersuchungshaft in der Maison d’arrêt de Ducos.
Erheblicher öffentlicher Druck
Während des Prozesses demonstrierten zahlreiche Unterstützer von Petitot vor dem Gericht. Petitot selbst erklärte, er habe nicht anerkannt, einen Wohnsitz verletzt zu haben, da die Barriere bei seiner Ankunft offen gewesen sei. Die Staatsanwaltschaft nannte den Prozess einen „Prozess der Verletzung der Autorität des Staates“ und verwies auf eine „Rebellion in Gruppe“. Petitot hatte bereits eine zehnmonatige Gefängnisstrafe wegen Einschüchterungen gegen Bürgermeister von La Martinique verbüßt.
Zusätzlich wird er zusammen mit drei weiteren Militanten am 31. März vor Gericht stehen. Die jüngsten Ereignisse in Martinique sind von einem Anstieg der Lebensmittelpreise geprägt, die im Vergleich zu Frankreich um durchschnittlich 40 Prozent gestiegen sind, wie lemonde.fr berichtet. Dies hat zu einer Vielzahl von Protesten und Unruhen in der Region geführt.