
Am 20. Dezember 2024 kam es zu einem schweren Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Dabei wurde der 15-jährige Niclas Brauer aus Peine schwer verletzt. Er befand sich während des Vorfalls bei seiner Tante in Magdeburg und wollte ins Stadtzentrum. Als er die Straße überqueren wollte, wurde er von einem Fahrzeug erfasst. Die Eltern erfuhren erst nach 21 Stunden von der Verletzung ihres Sohnes, als die Polizei ihnen mitteilte, dass Niclas lebt und sich auf der Intensivstation befindet.
Der 15-Jährige hat mehrere schwere Verletzungen erlitten, darunter einen gebrochenen Oberarm, ein doppelt gebrochenes Becken sowie einen offenen Bruch am Oberschenkel. Zusätzlich hat er ein verdrehtes Sprunggelenk erlitten. Zur Stabilisierung seines Beckens wurden ihm Fixateure eingesetzt. Derzeit benötigt Niclas einen speziellen Rollstuhl für die Vor-Rehabilitation und darf sich nur bis zu 60 Grad beugen. Trotz depressiver Phasen geht es ihm momentan relativ gut. Seine Eltern sind dankbar für die Unterstützung, die durch einen Spendenaufruf seiner Schule und der Caritas mobilisiert wurde.
Details zum Anschlag und zu den Opfern
Wie MDR berichtete, wurden in der Folge des Anschlags insgesamt fünf Menschen getötet, darunter ein Kind, sowie 205 weitere Personen verletzt. Der mutmaßliche Täter, ein 50-Jähriger, wurde in Untersuchungshaft genommen; ihm wird fünffacher Mord sowie 200-facher versuchter Mord vorgeworfen. Er hatte sich zuvor mehrfach in Magdeburg aufgehalten und soll demnach über eine gewisse Zeit im Maritim-Hotel gewohnt haben.
Am 22. Dezember verteidigte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) das Sicherheitskonzept für den Weihnachtsmarkt, das unter anderem auf Betonklötze zur Absicherung setzte. Der Anschlag selbst führte zu einer erheblichen Erhöhung des Sicherheitsbedarfs und zur Schließung des Weihnachtsmarktes.
Die Behörden ermittelten, dass der Täter unter Drogen stand, und Saudi-Arabien hatte bereits vor ihm gewarnt und seine Auslieferung beantragt. Am 21. Dezember, dem Tag nach dem Anschlag, wurde die Johanniskirche in Magdeburg zum Gedenkort erklärt, an dem Blumen und Kerzen niedergelegt wurden. Zusätzlich fand eine Mahnwache statt, bei der unter anderem Bundespräsident Steinmeier und Bundeskanzler Scholz anwesend waren.
Die Rückkehr von Niclas zur Uniklinik in Magdeburg ist für den 13. März 2025 geplant, gefolgt von einer Operation am 14. März 2025 und einer offiziellen Rehabilitation ab dem 15. März 2025. Ziel dieser Rehabilitation ist es, wieder lernen zu können, zu stehen und zu sitzen.