Das Urteil über Pat King, eine prominente Figur des „Convoy of Freedom“, wird in den kommenden Wochen erwartet. Laut Berichten von L’Actualité und FM104.7 wurde die Anhörung zur Strafzumessung bereits im Palais de justice von Ottawa abgehalten, wo auch einige Unterstützer Kings anwesend waren.
Im November 2022 wurde Pat King wegen fünf Anklagepunkten schuldig gesprochen, darunter Sachbeschädigung und Missachtung einer gerichtlichen Anordnung. Zudem wurde er in drei weiteren Anklagepunkten wegen Bedrohung und in einem Punkt wegen Behinderung der Polizei für nicht schuldig erklärt. Die Staatsanwaltschaft hat eine hohe Strafe gefordert, die bis zu zehn Jahre Haft betragen könnte, während die Verteidigung eine Beschränkung der Strafe auf die bereits verbüßte Zeit und Bewährung anstrebt.
Details der Anhörung
Die Anhörung wurde von Richter Charles Hackland geleitet, der die Argumente beider Seiten angehört hat. Ein zentraler Punkt war das Zeugnis von Sarah Davis, der Direktorin des Le Pilier , einem Notunterkunft für Frauen, die vor häuslicher Gewalt fliehen. Sie berichtete von den negativen Auswirkungen der Proteste auf die Frauen in ihrem Schutzraum, einschließlich Schlaflosigkeit und einem Gefühl der Gefährdung aufgrund der Lärmbelästigung durch die vom Konvoi verursachten Geräusche. Davis‘ Stellungnahme führte zu Fragen von Richter Hackland über die Absicht, ihre Aussage während des Prozesses zu berücksichtigen.
Der Staatsanwalt Moiz Karimjee betonte die Verantwortung von King für die Auswirkungen des Konvois auf die Anwohner Ottawas und forderte, dass die Aussagen der Betroffenen als erschwerende Faktoren in das Urteil einfließen. Dagegen argumentierte Kings Anwältin Natasha Calvinho, dass solche Aussagen als Beweismaterial präsentiert werden sollten. Richter Hackland forderte die Staatsanwaltschaft auf, ihre Beobachtungen bezüglich der Reaktionen der Opfer fortzusetzen, wobei die Verteidigung das Recht hat, sich dagegen zu wehren. Die Anhörung wird am Freitag fortgesetzt.
