Niedersachsen

Rettungsdienste am Limit: Schnupfenüberlastung stellt Notfallversorgung in Frage!

In Niedersachsen häuft sich der Alarm über die Überlastung der Notaufnahmen, insbesondere aufgrund von häufigen Anrufen von Patienten mit Grippesymptomen. Wie NDR berichtet, wird der Rettungsdienst zunehmend wegen geringfügiger Beschwerden wie Schnupfen alarmiert. Die Notfallsanitäterinnen Michéle Küthe und Sharleen Kother berichteten von Einsätzen, die von Lebensbedrohlichem wie einem Schlaganfall bis hin zu harmloseren Fällen reichten.

Der Rettungsdienstleiter Frank Flake äußerte Verständnis für Patienten, die aufgrund mangelnder Verfügbarkeit eines Hausarztes den Rettungsdienst in Anspruch nehmen. Er wies jedoch auf die daraus resultierende Überlastung der Notaufnahmen hin. Rund ein Drittel der Patienten könnten auch direkt eine Arztpraxis aufsuchen. Zudem sind Rettungswagen häufig gezwungen, lange Strecken zurückzulegen, um Patienten in Kliniken mit freien Betten zu bringen, was die Einsatzbereitschaft in den eigenen Regionen stark beeinträchtigt.

Notfallreform in Niedersachsen und auf Bundesebene

Die Problematik ist nicht nur in Wildeshausen, sondern in ganz Deutschland, besonders in ländlichen Gebieten, verbreitet. Niedersachsen plant Reformen zur Verbesserung der Situation in den Notaufnahmen. Zum Jahr 2025 soll der Bereitschaftsdienst der kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen reformiert werden, mit dem Ziel, Anrufer zunächst mit einem Arzt oder einer Ärztin zu verbinden. Dies soll dazu beitragen, kleinere Notfälle telefonisch oder per Video zu besprechen, um den Rettungsdienst zu entlasten. Das Innenministerium arbeitet an einem Konzept zur digitalen Fallübergabe zwischen den Rettungsleitstellen und dem Bereitschaftsdienst.

Eine übergreifende Einigkeit über die Notwendigkeit einer Notfallreform im Gesundheitswesen besteht auch auf Bundesebene, wie Ärzteblatt berichtet. Allerdings herrscht Uneinigkeit über die Details der Reform. Die Ampelregierung hat mehrere Vorschläge zur Verbesserung unterbreitet, darunter die Verknüpfung der Notrufnummern 112 und 116 117 sowie die digitale Übermittlung von Patientendaten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wies auf die überlasteten Notaufnahmen und die damit verbundenen langen Wartezeiten hin. Auch die Gewalt gegen das Personal in diesen Einrichtungen wurde als zentrales Problem angesprochen.

Die geplanten Maßnahmen zur Notfallreform beinhalten die Einführung integrierter Notfallzentren (INZ), welche Notaufnahmen mit Notdienstpraxen kombinieren sollen. Telemedizinische Versorgung und neue Terminvergaben sollen ebenfalls zur Entlastung beitragen. In diesem Kontext wurde auch die Notwendigkeit einer Novelle der Rettungsdienste betont. Trotz des Fortschritts in den Reformplänen gibt es Bedenken hinsichtlich der zusätzlichen Belastung für niedergelassene Ärzte und mögliche Mehrausgaben für die Krankenkassen.

Ort des Geschehens

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