
Der Modekonzern Esprit hat seine letzten Geschäfte in Deutschland geschlossen. Dies geschah Ende Januar 2025, nachdem das Unternehmen im Mai 2024 Insolvenz angemeldet hatte. Ursprünglich war geplant, alle 56 Läden bereits im November 2024 zu schließen. Aufgrund des Weihnachtsgeschäfts hielten jedoch knapp 30 Filialen bis Ende Januar 2025 geöffnet. Die Firmenzentrale in Ratingen wurde im November 2024 geräumt, und ein kleines Team kümmert sich derzeit um die restlichen Abwicklungsmaßnahmen.
Die Markenrechte für Europa wurden von Deichmann erworben, der sich auf den Produktbereich Schuhe konzentrieren möchte. Die Markenrechte für den Textilbereich gehen an die „Theia Group of Companies“, die auf Marken-Management spezialisiert ist. Grund für die Insolvenz waren Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung; ein Käufer für das gesamte Unternehmen wurde nicht gefunden. Laut tagesschau.de verlieren insgesamt 1.300 Mitarbeiter aufgrund der Schließungen ihren Job.
Entwicklung der Esprit-Filialen
Zu Hoch-Zeiten, im Jahr 2010/2011, betrieb Esprit weltweit über 1.100 Filialen. Im Jahr 2023 waren davon nur noch knapp 150 übrig. Die Hauptgesellschaft von Esprit hat ihren Sitz in Hongkong, wobei Deutschland über lange Zeit der wichtigste Markt war, mit zeitweise etwa 170 eigenen Geschäften. Die Insolvenz beim Unternehmen hat auch Auswirkungen auf andere europäische Esprit-Landesgesellschaften, wie in Österreich, der Schweiz und Belgien.
Erhebliche Lieferprobleme betrafen zudem die Produktion der Herbst-/Winter-Kollektion, was die Position von Esprit im Handel weiter schwächte. Laut einer Umfrage aus Juli 2024 zeigte sich, dass das Standing von Esprit gesunken ist und mehrere Modehäuser die Marke nicht mehr führen.