
Am 7. April 2025 kam es in Salzgitter nach einem Fußballspiel zwischen dem SC Göttingen 05 und dem SV Union Salzgitter zu einem massiven Polizeieinsatz. Laut Berichten von NDR zeigten Fangruppen der Göttinger und der Eintracht Braunschweig ein aggressives Verhalten, was die Polizei veranlasste, Verstärkung anzufordern. Der Einsatz umfasste auch eine Diensthundestaffel, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Die Polizei wertete das Verhalten der Fans als „szenetypisch“ und erteilte insgesamt 18 Platzverweise. Darüber hinaus wurden 33 Personalien aufgenommen und eine „szenetypische“ Schutzausstattung sichergestellt. Während des Polizeieinsatzes leistete eine Person Widerstand gegen die Beamten. Es nahmen auch etwa 500 Ultras an einer Demonstration gegen den Teilausschluss von Gästefans teil.
Studie zu Polizeigewalt gegen Fußballfans
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass viele Befragte Polizeihandlungen als rechtswidrig einstuften, obwohl keine Gesetzesverstöße vorlagen. Fast ein Viertel der Befragten berichtete von rechtswidriger Polizeigewalt während Fußballspielen, wobei überwiegend junge Männer in der Altersgruppe um die 25 betroffen waren. Die Berichte reichen von Schlägen und Stößen bis hin zu Einsätzen von Reizgas und Wasserwerfern durch die Polizei.
Die Studie weist auch auf die psychischen Folgen und den Vertrauensverlust gegenüber der Polizei hin. Linda Röttig von den Fanhilfen bezeichnet Polizeigewalt als ein grundlegend häufiges Problem. Die Ergebnisse der Studie und die aktuelle Situation in Salzgitter werfen wichtige Fragen zur Sicherheit und zum Umgang der Polizei mit Fans auf und zeigen die Notwendigkeit defensiver Einsatzplanungen auf, um Eskalationen in solchen Szenarien zu vermeiden.