
Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht vor ernsthaften Herausforderungen. Vor allem die gesetzlichen Krankenkassen sehen sich durch steigende Kosten und sinkende Einnahmen unter Druck. DAK-Chef Andreas Storm gibt zu bedenken, dass die Finanzlage der Kassen prekär wird und warnt vor einem möglichen Kostenknall, wie wa.de berichtete.
Zum 1. April 2025 haben mehrere gesetzliche Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge erhöht, was die finanzielle Belastung für die Versicherten weiter ansteigen lassen könnte. Die betroffenen Kassen und deren neue Zusatzbeiträge sind:
- mhplus BKK: 3,29 Prozent
- BKK: 4,39 Prozent
- BKK Salzgitter: 3,50 Prozent
- BKK VerbundPlus: 3,89 Prozent
Zusätzlich wurde zu Beginn des Jahres 2025 der durchschnittliche Zusatzbeitrag für die gesetzliche Krankenversicherung angehoben. Auch die Pflegeversicherung erhielt eine Erhöhung um 0,2 Prozent. Doris Pfeiffer, die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, kritisierte die Politik scharf für die fehlenden Gegenmaßnahmen. Der allgemeine Beitragssatz für die gesetzliche Krankenversicherung liegt unverändert bei 14,6 Prozent, für Mitglieder ohne Anspruch auf Krankengeld bei 14,0 Prozent. Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen sich die Zusatzbeiträge.
Warnungen und Reformforderungen
Mit der Erhöhung der Beiträge haben die Versicherten das Recht auf ein Sonderkündigungsrecht, falls ihre Krankenkasse den Zusatzbeitrag anpasst. Eine Reihe von Kassenchefs haben sich ebenfalls besorgt über die mögliche Beitragsexplosion geäußert. Die Forderungen nach grundlegenden Strukturreformen in der Krankenversicherung werden lauter, wie spiegel.de hervorhebt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf einem von Union und SPD ausgehandelten Sondervermögen, das nicht für pauschale Bundeszuschüsse an die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung verwendet werden soll.