
Eine Familie aus der Obdachlosenunterkunft an der Berliner Straße in Lindhorst hat jüngst eine neue Bleibe gefunden und ist ausgezogen. Samtgemeindebürgermeisterin Svenja Edler nahm die Wohnung in Augenschein, um vorab gemeldete Mängel zu überprüfen. Die Bewohner hatten sich über Feuchtigkeit, Schimmel und einen undichten Ofen beschwert. Edler stellte jedoch fest, dass die Wohnung in einem guten Zustand sei und kein Schimmelbefall vorgefunden werden konnte.
Obwohl einige der zurückgelassenen Möbel muffig rochen, war der Ofen, der mit Holz oder Kohle beheizt wird, funktionstüchtig. Ein Problem mit dem Rauchabzug wurde zügig behoben, und eine fehlende Abdeckung am Rauchabzug wurde ersetzt. Edler betonte, dass die Meldungen der Bewohner im Rathaus früher hätten erfolgen können. Eine Sanierung der Wohnung oder des gesamten Gebäudes sei nicht notwendig, da die Unterkunft, die Ende der 1980er Jahre saniert wurde, zwei baugleiche Wohnungen sowie eine Einzimmerwohnung bietet. Jede Einheit hat einen separaten Abstellraum und Zugang zur Waschküche.
Weitere Informationen zur Obdachlosigkeit in Deutschland
In Deutschland sind laut dem Institut für Menschenrechte mehrere hunderttausend Menschen von Wohnungslosigkeit betroffen. Viele leben auf der Straße, bei Freunden oder in Notunterkünften. Die Kommunen sind verpflichtet, „unfreiwillig obdachlosen“ Personen eine Notunterkunft anzubieten. Am 31. Januar 2022 lebten rund 178.000 Menschen in Notunterkünften, darunter mehr als ein Viertel Kinder und Jugendliche. Diese Zahlen erfassen allerdings nur die Personen, die von Kommunen oder Sozialleistungsträgern Wohnräume erhalten haben; jene, die auf der Straße leben oder vorübergehend bei Familie oder Freunden unterkommen, sind nicht in der Statistik enthalten. Es ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl der wohnungslosen Menschen höher ist.
Die Bedingungen in Notunterkünften sind oft prekär und die Rechte der dort lebenden Menschen, darunter das Recht auf Wohnen, Gesundheit und ein Familienleben, sind häufig eingeschränkt. Insbesondere Kinder, Frauen mit Gewalterfahrungen sowie Menschen mit psychischen Erkrankungen sind überproportional betroffen. Die Notunterbringung in Deutschland ist als kurzfristige Lösung gedacht, jedoch leben viele Betroffene Monate oder Jahre in diesen Einrichtungen. Der Mangel an Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen verschärft die Problematik zusätzlich.