
Im Landkreis Schaumburg plant die Jugendpflege, die in Hülshagen unter beengten Verhältnissen arbeitet, im Frühjahr 2025 in die ehemaligen Büros des Faurecia-Verwaltungstraktes an der Nordesehler Straße umzuziehen. Dadurch sollen etwa 200 Mitarbeiter aus vier Ämtern in die neuen Räumlichkeiten verlegt werden. Betroffen sind 120 Angestellte des Sozialamtes, 40 Mitarbeiter aus dem Straßenverkehrsamt, sowie je 20 aus der Bußgeldstelle und der Kreisjugendpflege mit der Jugendwerkstatt.
Der Umzug ist für März oder April vorgesehen, mit dem Ziel, Synergieeffekte mit der Schaumburger Beschäftigungs-GmbH zu nutzen. Zusätzlich sollen im Laufe des Jahres weitere Ämter umziehen, wobei der Projektabschluss Ende 2025 angestrebt wird. Aktuell erfolgen vorbereitende Arbeiten, darunter die Installation von Datenleitungen und die Erfüllung von Brandschutzauflagen. Die Bauprojekte erfahren jedoch Verzögerungen aufgrund von Lieferengpässen und der hohen Auftragslage in der Nach-Corona-Zeit. Die Räume werden vom Unternehmen Compa Logistik und Gewerbepark GmbH gemietet, nicht gekauft; Geschäftsführer ist Sven Rickes.
Erhöhter Raumbedarf durch gesetzliche Änderungen
Die Verlagerung in die neuen Büros wird vor allem durch einen erhöhten Raumbedarf aufgrund mehrerer Faktoren notwendig. Dazu gehört die Ausweitung der Eingliederungshilfe für Menschen mit Beeinträchtigungen, eine Vergrößerung der Wohngeldstelle aufgrund von Gesetzesänderungen sowie ein verstärkter Zugang für geflüchtete Personen. Außerdem benötigt das Sozialamt zusätzlichen Platz für datenschutzkonforme Gespräche mit Klienten, was die Verlagerung zusätzlich rechtfertigt.
Im Rahmen dieser Veränderungen gewinnt die Sozialplanung an Bedeutung. Sie ist geprägt von dynamischen Veränderungen in sozialen, ökonomischen, kulturellen und ökologischen Rahmenbedingungen und zielt darauf ab, Strukturen und Planungsprozesse im Sozialwesen zu optimieren, wie auf der Webseite des Landkreises Oder-Spree nachzulesen ist. Die Sozialplanung identifiziert und analysiert Veränderungsprozesse und schafft eine Grundlage für die Verbesserung gleichwertiger Lebensverhältnisse innerhalb der Gemeinde.