
In der Gemeinde Auetal wird ein neues Logistikzentrum in Rehren geplant, das aus drei großen Hallen bestehen soll. Der Gemeinderat hat bereits seine Zustimmung zur Planung gegeben, um zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen zu generieren und neue Arbeitsplätze zu schaffen, wie szlz.de berichtete. Um die Bürger über die zu erwartenden Lkw-An- und Abfahrten zu informieren, fand eine Bürgerinformationsveranstaltung statt.
Die zukünftigen Mieter der Logistikhallen sind vorwiegend aus dem Bereich der langsamdrehenden Logistik vorgesehen. In Betracht gezogene Beispiele für Mieter sind unter anderem Pufferlager für Haushaltsgeräte, Ersatzteillager für Windkraftanlagen, sowie Lagerflächen für Adidas und ein Außenlager für Spielzeug. Das Spielzeuglager wird nur einmal jährlich beliefert, was temporären Verkehr verursacht. Schnell umschlagende Lebensmittel, wie sie beispielsweise von Edeka angeboten werden, sind im neuen Logistikzentrum nicht vorgesehen, da die Hygienevorschriften durch die begrünte Gestaltung der Hallen möglicherweise nicht eingehalten werden können. Auch Coca-Cola wird als potenzieller Mieter in Erwägung gezogen.
Verkehrsbelastung und geplante Infrastruktur
Das Baurecht sieht vor, dass maximal 800 Lkw und 300 Pkw pro Tag das Logistikzentrum anfahren dürfen. Der Betrieb wird überwiegend tagsüber stattfinden, wobei die Planung auch Nachtschichten berücksichtigen muss. Der Satzungsbeschluss für das Projekt wird für 2025 erwartet, während die Baugenehmigung im März 2026 erteilt werden soll. Der Baubeginn ist für September 2026 anvisiert und die Bauzeit beträgt etwa eineinhalb Jahre.
Parallel zu den Entwicklungen in Auetal ergreifen viele Kommunen Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Gewerbesteuereinnahmen. Die Bedeutung dieser Einnahmen wird deutlich, da die deutschen Gemeinden im Jahr 2021 Rekordwerte von 61,1 Milliarden Euro aus der Gewerbesteuer verbuchen konnten, nachdem die Einnahmen im Jahr 2020 pandemiebedingt auf 45,3 Milliarden Euro gesunken waren. Logistik wird hier als Motor für das Wirtschaftswachstum angesehen, und viele Kommunen hoffen auf die Ansiedlung zukunftssicherer Branchen, wie logivest.de berichtete.
Die Ansiedlung von Logistikdienstleistern bietet nicht nur Arbeitsplätze, sondern stellt auch eine wichtige Einnahmequelle für die Gemeinden dar. Die Logistikbranche hat jedoch mit Vorurteilen zu kämpfen, insbesondere in Bezug auf Verkehr und Lärm. Initiativen wie „Power of Logistics“ versuchen, das öffentliche Bild der Branche durch nachhaltige Maßnahmen zu verbessern.