
Die Internationalen Französischen Meisterschaften im Kampfstock finden am 22. und 23. März 2025 im Gymnase Japy in Paris statt. Bei diesem weniger bekannten Sport, der auch in der Literatur und im Film, etwa bei Sherlock Holmes und Arsène Lupin, erwähnt wird, handelt es sich um eine Wettkampfdisziplin, die das Erbe einer Waffe bewahrt, die seit dem späten Mittelalter zur Selbstverteidigung verwendet wird. Der Kampfstock wurde zudem erstmals 1900 auf der Weltausstellung vorgestellt und war 1924 während der Olympischen Spiele in Paris als Demonstrationssport zu sehen.
Der Sport entwickelte sich in den späten 1970er Jahren maßgeblich durch Maurice Sarry, einen einflussreichen Fertigungsexperten des Kampfstocks. Diese Meisterschaften finden alle zwei Jahre im 11. Arrondissement von Paris statt und ziehen rund 40 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern an, darunter Deutschland, Ungarn, Madagaskar und Kanada. Weltweit gibt es etwa 10.000 Anhänger des Kampfstocks, die eine kegelförmige, stumpfe Waffe aus Kastanienholz verwenden, die 95 cm lang und 110 Gramm schwer ist.
Wettkampfdynamik und Sicherheit
Im Rahmen der Wettkämpfe führen die Schützen verschiedene Techniken aus, darunter Schläge, Sprünge, Ausfallschritte, Volten, Ausweichmanöver und Paraden. Um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten, tragen diese Schutzkleidung, und die Wettkämpfe finden in einem kreisförmigen Areal mit einem Durchmesser von 9 Metern statt. Die Veranstaltung wird live auf dem Youtube-Kanal CanneTV übertragen, sodass Interessierte die spannenden Wettkämpfe verfolgen können.
Die Entwicklung des modernen Kampfstocks wurde stark durch das Wirken von Maurice Sarry geprägt. Er wurde am 27. März 1935 in Paris 14e geboren und starb am 4. November 1994 in Créteil. Sarry war nicht nur ein französischer Meister im Fechten und Boxen, sondern auch zweimal Vize-Meister im französischen Boxen. In den 1960er Jahren legte er die Regeln für den Wettkampf im Kampfstock fest und veröffentlichte 1978 eine umfassende Methode für dessen Ausübung. Ab 1977 war er zudem für das Komitee der Fédération de Savate verantwortlich, das sich mit der Förderung des Kampfstocks und des Bâton beschäftigte. Im Jahr 1986 wurde er zum Ehrenpräsidenten des Comité National de Canne et de Bâton ernannt. Seine Verdienste haben zur heutigen Form des Kampfstocks und zur Anerkennung des Sports maßgeblich beigetragen, wie auch in der historischen Rückschau auf seine Person deutlich wird.