
Am 6. April 2025 fand im Stadion Bollaert das Ligue 1-Spiel zwischen AS Saint-Étienne und RC Lens statt, das die Gäste mit 1:0 gewonnen haben. Während des Spiels war auch Marie Barsacq, die Ministerin für Sport, vor Ort. Ihr Besuch hatte mehrere Gründe, unter anderem die Gelegenheit, die „Corons“ zu hören, eine Fanszene, die sie zuvor noch nie live erlebt hatte.
Vor dem Spiel stellte sich Barsacq den Medien, während in den Straßen von Lens eine festliche Atmosphäre herrschte. ASSE-Fans hatten bereits seit Samstagabend aktiv die Stadt belebt, und es wurde gemeinsam gesungen. Während ihres Stadionbesuchs setzte sich die Ministerin mit Verantwortlichen für Fans und Sicherheit auseinander, um wichtige Themen rund um die Stadionatmosphäre zu besprechen.
Maßnahmen zur Gewaltprävention in Stadien
Barsacq betonte die Notwendigkeit, die Verantwortung in den Stadien zu erinnern und kündigte eine Zusammenarbeit mit dem Innenminister Bruno Retailleau und dem Justizminister an, um das Klima in den Stadien zu verbessern. Im Zuge dessen wird eine Vereinbarung mit der Ligue de Football Professionnelle zur Bekämpfung von Gewalt und diskriminierenden Gesängen bald unterzeichnet. Darüber hinaus führte sie Gespräche mit Matchdelegierten, dem „Referenten für Fans“ und Sicherheitsbeamten während ihres Besuchs im Sicherheitszentrum.
Zusätzlich hat das französische Innenministerium Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit in Fußballstadien ergriffen. Diese neue Richtlinie, die von Innenminister Retailleau und Sportministerin Barsacq unterzeichnet wurde, hat das Ziel, die Gewaltprävention in den Stadien der Ligue 1 und Ligue 2 zu verstärken. Im Kontext steigender Sicherheitsherausforderungen wurden seit Saisonbeginn über 550 Festnahmen im Zusammenhang mit spanischen Fußballspielen vorgenommen, was eine Steigerung von 41 % im Vergleich zur vorherigen Saison darstellt.
Die Ministerien fordern eine verstärkte Anwendung von Stadionverboten für Störer und betonen die Wichtigkeit individueller Identifikationen von potenziellen Störern. In Frankreich sind aktuell 240 Personen mit Stadionverboten belegt, darunter 97 administrative Verbote. Fußballvereine haben zudem die Verantwortung für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltungen und dürfen den Zugang zum Stadion vor dem Spiel verweigern.
Die Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit umfassen auch die Regelung der Bewegungen von Fans durch spezifische Vorschriften zu Zeiten, Orten, Treffpunkten und Transportmodalitäten, und die Identifizierung von Personen, die eine Bedrohung für die öffentliche Ordnung darstellen, wird während und nach den Spielen für wichtig erachtet.
Die Ministerin plante zudem Gespräche mit Vertretern von AS Saint-Étienne, die über die Situation der beiden Fangruppen informiert wurde, die von einer Auflösung bedroht sind, sowie die Thematik der zukünftigen Sicherheitsmaßnahmen und Regelungen.