Niedersachsen

Traumatisierte Generationen: Wie Krieg i m Herzen bleibt!

Der Zweite Weltkrieg hat Millionen Menschen mit Existenzangst, Flucht und Vertreibung konfrontiert. An der Psychiatrischen Klinik Lüneburg sind die Folgen dieser traumatischen Erlebnisse nach wie vor präsent, insbesondere bei älteren Patienten. Experten weisen darauf hin, dass die Auswirkungen solcher Erfahrungen über Generationen hinweg wirken können. Katharina Roscher, leitende Oberärztin, und Marc Burlon, ärztlicher Direktor, beschäftigen sich in ihrer täglichen Arbeit mit traumatisierten Patienten und betonen die Bedeutung einer Therapie.

Trauma wird dabei als schwerwiegendes Ereignis verstanden, das zu Posttraumatischen Belastungsstörungen führen kann. Die Erlebnisse des Zweiten Weltkriegs sind häufig Gegenstand biografischer Gespräche mit Patienten. Auch aktuelle Konflikte, wie der Krieg in der Ukraine, können alte Erinnerungen reaktivieren. Bei älteren Menschen kann es aufgrund emotionaler Sensibilität vermehrt zu Symptomen wie Ängsten, unerklärlichem Verhalten oder Rückzug kommen. Während früher oft geschwiegen und verdrängt wurde, kann die Verarbeitung traumatischer Erlebnisse jetzt als notwendig erachtet werden. Unverarbeitete Traumata tragen zu Drogenkonsum, Depressionen oder familiärer Gewalt bei und können die Beziehungen zu nachfolgenden Generationen beeinträchtigen.

Flucht und Vertreibung in Europa

Die Migration während und nach dem Zweiten Weltkrieg war massiv, betroffen waren geschätzt 25 bis 30 Millionen Menschen. Zwischen 1944 und 1950 erlitten etwa 14 Millionen Deutsche Flucht und Vertreibung. Vor dem Kriegsende lebten über 17 Millionen Deutsche in Gebieten, die heute zu Polen, den baltischen Staaten, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Jugoslawien und Rumänien gehören. Über zwei Millionen Deutsche blieben in von der Roten Armee eroberten Gebieten und waren dort Repressalien ausgesetzt. Die Flucht kostete rund zwei Millionen Menschenleben durch Gewalt, Erfrierungen, Hunger, Erschöpfung und Krankheit. Die Überlebenden kamen in Deutschland oftmals entkräftet und verarmt an. Ein großer Teil der deutschen Flüchtlinge stammte aus Schlesien, wo 3,3 Millionen Menschen betroffen waren, gefolgt von Sudetendeutschen und Ostpreußen.

Die Integration der Vertriebenen war eine große Herausforderung für die ehemals besetzten Zonen in Deutschland, wobei insbesondere Bayern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein viele Menschen aufnehmen mussten. Diese Entwicklungen verdeutlichen die weitreichenden sozialen und psychologischen Folgen des Krieges und der damit verbundenen Fluchtbewegungen, die auch heute noch nachwirken.

Ort des Geschehens

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