
Digital River, ein US-amerikanischer Betreiber von Online-Shop-Diensten, hat Insolvenz angemeldet. Die Entscheidung wurde in einem Schreiben des Geschäftsführers Barry Kasoff mitgeteilt, das auf thelayoff.com veröffentlicht wurde. Externe Faktoren, insbesondere ein Software-Verbot der US-Regierung, führten zur aktuellen finanziellen Lage des Unternehmens, das weltweit Zahlungsabwicklungen und E-Commerce-Dienste anbietet.
Das Insolvenzgericht in Köln ist für den deutschen Teil des Unternehmens zuständig, und bereits ein vorläufiger Insolvenzverwalter wurde ernannt. Die Insolvenz ist eine direkte Folge eines am 20. Juni 2024 in Kraft getretenen Verbots, das den Verkauf von Kaspersky-Software betrifft, einem wichtigen Kunden von Digital River. Die Einschränkungen führten zu einem Verkaufsstopp, der das verfügbare Kapital des Unternehmens erheblich belastete.
Finanzielle Herausforderungen und Mitarbeiter
Digital River wurde 1994 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Minnetonka, Minnesota. Jährlich wickelt das Unternehmen Transaktionen im Wert von etwa drei Milliarden US-Dollar in 220 Ländern ab. Aktuell beschäftigt Digital River rund 75 Mitarbeiter. Mit der Insolvenz sind Entlassungen in verschiedenen Unternehmensbereichen zu erwarten, genaue Zahlen sind jedoch noch nicht bekannt.
Zusätzlich konnte Digital River seit dem 2. Januar 2025 keine Vorfinanzierung seiner revolvierenden Kreditfazilität mehr nutzen. Trotz der Bemühungen des Unternehmens, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten, gelang dies nicht. Die Zukunft des Unternehmens bleibt ungewiss, da nun eine Restrukturierung und Verhandlungen mit Gläubigern anstehen.