
Das Zuschlagen von Autotüren kann in Wohngebieten, insbesondere nachts, für Anwohner eine große Lärmbelästigung darstellen. Verursacher, die ihre Fahrzeugtüren laut schließen, riskieren ein Bußgeld gemäß der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO). Laut einem Bericht von AZ-Online ist das besonders bei zweitürigen Fahrzeugen problematisch, da hier die Gefahr besteht, beim Öffnen der Tür an Wänden oder benachbarten Autos anzustoßen. Darüber hinaus kann das unbedachte Öffnen der Tür für Fahrradfahrer gefährlich werden und zu schweren Verletzungen führen.
Zur Vermeidung solcher Risiken empfehlen Experten den sogenannten Holländer-Griff beim Aussteigen. Auch beim Schließen der Autotür sollten Fahrer auf Lärm und mögliche Verletzungen von Personen im Umfeld achten. Laut § 30 StVO ist es verboten, Fahrzeugtüren übermäßig laut zu schließen, und dafür droht ein Bußgeld von 80 Euro. Allerdings kann der Nachweis, dass eine Autotür „übermäßig laut“ geschlossen wurde, in der Praxis eine Herausforderung darstellen. In einigen Städten wie Berlin werden erste Tests von Lärmblitzern durchgeführt, die auf Schall reagieren, um Verstöße zu erfassen, wie t-online.de berichtet.
Regelungen und Herausforderungen
Die Regelungen zur Vermeidung von unnötigem Lärm in der Straßenverkehrsordnung umfassen auch das Verbot von anderen Lärmerzeugungen, wie das unnötige Laufenlassen von Fahrzeugmotoren und das Verursachen von vermeidbaren Abgasbelästigungen. Die Herausforderung bleibt jedoch, klar zu definieren, was „übermäßig laut“ bedeutet. Eine Studie des Umweltbundesamtes (UBA) aus dem Jahr 2020 weist darauf hin, dass fabrikneue Motorräder und Sportwagen oft lauter sind, als es die Zulassungsvorschriften vermuten lassen.
UBA-Präsident Dirk Messner fordert, dass unnötiger Lärm ab Werk nicht akzeptabel ist und die Gesundheit und Nerven der Bürger belastet. Der Straßenverkehr gilt als die dominierende Lärmquelle in Deutschland, wobei etwa 75 % der Bevölkerung sich durch Straßenverkehrslärm gestört fühlen. Lärmmindernde Maßnahmen sind entscheidend, um die Belastung für Anwohner zu reduzieren und eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur aufrechtzuerhalten.