
Die CDU plant, eine neue „Aktivrente“ in Deutschland einzuführen, die insbesondere darauf abzielt, den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Im Rahmen dieses Programms sollen Rentner die Möglichkeit haben, bis zu 2.000 Euro steuerfrei hinzuverdienen zu können, während sie weiter arbeiten. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat diesen Vorschlag unterstützt und betont, dass eine Erprobung der „Aktivrente“ über einen Zeitraum von zwei Jahren angestrebt wird.
Das Konzept der „Aktivrente“ ist Teil des CDU-Sofortprogramms, das kürzlich auf dem Bundesparteitag am 3. Februar verabschiedet wurde. Bei einem möglichen Wahlsieg der CDU soll das Programm sofort umgesetzt werden. Umfragen zeigen, dass viele Menschen länger arbeiten möchten, wenn sie von Steuervergünstigungen profitieren können. Augsburger Steuerrechtler Gregor Kirchhof hebt hervor, dass der Vorschlag das Steuerrecht im Alter vereinfacht und verfassungsrechtlich unbedenklich sei. Aktuell müssen Rentner, die zusätzliches Einkommen beziehen, höhere Steuersätze zahlen, sobald sie den Grundfreibetrag von 10.908 Euro pro Jahr überschreiten.
Wie funktioniert die Aktivrente?
Derzeit können Rentner unbegrenzt hinzuverdienen, jedoch wird dieses Einkommen besteuert. Im Gegensatz dazu soll die „Aktivrente“ eine Steuerbefreiung für Einnahmen bis zu 2.000 Euro ermöglichen, wodurch Anreize geschaffen werden, weiterhin im Arbeitsleben aktiv zu sein. Zudem gibt es Vorschläge, dass das verminderte steuerpflichtige Einkommen der Neurentner auf 85 % erhöht wird, um das Ziel einer Vollbesteuerung der Renten bis 2040 zu erreichen.
Zusätzlich deutlich machen die Pläne, dass Arbeitnehmer ihre Rentenansprüche erhöhen können, wenn sie über die Regelaltersgrenze hinaus arbeiten und Rentenbeiträge zahlen. Für jeden Monat der Weiterarbeit steigt der Rentenanspruch um 0,5 Prozent, was für viele Ruheständler eine interessante Option darstellt.
Dennoch gibt es kritische Stimmen zu dem Vorschlag. Die SPD lehnt die „Aktivrente“ als ungerecht ab, da sie vor allem Menschen mit hohen Renten begünstigen könnte, während körperlich belastete Berufe benachteiligt würden. SPD-Experte Michael Schrodi äußert Bedenken, dass die Steuererleichterungen nicht allen Rentnern zugutekommen würden.
Die Diskussion um die „Aktivrente“ ist Teil eines größeren Rahmens, in dem die CDU auch gleichwertige Maßnahmen zu Renten, Bildung und der Klimakrise im Wahlkampf thematisiert. Auch die Prognosen der Studien deuten auf ein Potenzial für zusätzliche Wertschöpfung und Steuereinnahmen hin, die durch die Einführung der „Aktivrente“ generiert werden könnten, wie Merkur.de berichtet. Begleitend dazu ergänzt Tagesschau.de, dass es auch im nächsten Wahlprogramm der CDU eine Rolle spielen soll.