
Nach der Bundestagswahl am 24. Februar 2025 hat die Union als stärkste Kraft einen neuen politischen Kurs eingeschlagen, der sich neben den Hauptthemen Migration auch auf die Rente konzentriert. Im Wahlkampf war die Einführung einer sogenannten „Aktivrente“ ein zentrales Anliegen der CDU. Diese Reform sieht vor, dass Rentner bis zu 2000 Euro steuerfrei dazuverdienen können, um sie zu ermutigen, länger im Arbeitsleben zu bleiben.
Das gesetzliche Renteneintrittsalter bleibt unverändert, wie in den Wahlprogrammen der CDU festgehalten wurde. Gleichwohl fordern Ökonomen eine längere Lebensarbeitszeit zur Sicherung der Rentenfinanzierung. Der steuerfreie Hinzuverdienst ist Bestandteil des „Sofortprogramms für Wohlstand und Sicherheit“ der CDU, das Ende Januar verabschiedet wurde, mit dem Ziel, mehr Rentner zur Arbeit zu animieren.
Details zur Aktivrente
Die im Rahmen der Aktivrente geplante Regelung könnte eine signifikante wirtschaftliche Auswirkung haben. Eine Studie der Prognos, beauftragt von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), schätzt die zusätzliche Wertschöpfung durch diese Maßnahme auf zwischen 3,6 und 18,2 Milliarden Euro. Zudem könnten die zusätzlichen Steuereinnahmen und Sozialbeiträge zwischen 1,3 und 5,2 Milliarden Euro liegen. Aktuell können Rentner unbegrenzt hinzuverdienen, doch ihr Einkommen unterliegt der Steuerpflicht, es sei denn, es handelt sich um den vorgeschlagenen steuerfreien Hinzuverdienst.
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat bereits ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, um die Einführung der Aktivrente voranzutreiben. Er schlägt vor, diese Regelung zunächst für zwei Jahre zu testen. Dieser Vorschlag soll auch Teil des nächsten Wahlprogramms der CDU werden. Umfragen zeigen, dass viele Menschen bereit sind, länger zu arbeiten, wenn sie durch Steuervergünstigungen profitiert würden.
Während die CDU diesen Ansatz verfolgt, stößt der Vorschlag auf Widerstand von Seiten der SPD, die die Maßnahme als ungerecht betrachtet. SPD-Experte Michael Schrodi äußerte Bedenken, dass vor allem Menschen mit hohen Renten von der Regelung profitieren könnten, während körperlich belastete Berufe benachteiligt würden. Die Debatte um die Aktivrente zeigt die unterschiedlichen Ansichten über die zukünftige Rentenpolitik in Deutschland und weitere Herausforderungen im Rahmen des Fachkräftemangels.