Vechta

Energie teilen in Bakum: Zukunftsprojekt für nachhaltigeren Strom!

In Bakum, Niedersachsen, startete ein Pilotprojekt für Energy Sharing, trotz der derzeitigen rechtlichen Situation in Deutschland, die derartige Vorhaben nicht erlaubt. Nach Informationen von NDR nehmen 40 Haushalte, darunter auch die Familie Tebbe mit sechs Mitgliedern, an dem Projekt teil. Die Familie hat keinen eigenen Stromerzeuger und bezieht ihre Energie aus dem Sharing-Modell. Ihr jährlicher Energieverbrauch liegt bei etwa 5.000 kWh.

Die technische Infrastruktur wird von dem österreichischen Unternehmen Neoom bereitgestellt. Eine App ermöglicht es den Teilnehmern, ihre Energiedaten zu verfolgen und die Nachfrage innerhalb der Gemeinschaft zu optimieren. Energy Sharing ist in Deutschland aktuell verboten; als Ersatz werden fiktive Abrechnungen und monetäre Boni verwendet. Die Projektpartner sind die Gemeinde Bakum, die lokale Energiegenossenschaft, der Energieversorger EWE sowie Neoom. Aufgrund der anhaltenden rechtlichen Unsicherheiten strebt das Projekt an, politische Unterstützung zur Legalisierung des Energy Sharing in Deutschland zu motivieren.

Technische und rechtliche Herausforderungen

Das Projekt in Bakum zielt nicht nur darauf ab, Energie zu teilen, sondern auch Praxiserfahrungen zu sammeln, bis die Bundesregierung die rechtlichen Grundlagen für reales Energy Sharing schafft. Laut pv-magazine ist es in Deutschland Haushalten nicht gestattet, sich als Energiemeinschaft zusammenzuschließen, um eigene Anlagen zu bauen. Valérie Lange vom Bündnis Bürgerenergie e.V. kritisiert diese Regelung als verpasste Chance für Haushalte und die Energiewende.

Das Bundeswirtschaftsministerium führt derzeit Gespräche mit Verbänden, um Energy Sharing attraktiver zu gestalten, jedoch liegt bislang kein Entwurf für den notwendigen Rechtsrahmen vor. Das Pilotprojekt in Bakum umfasst eine virtuelle Abrechnung der geteilten Energiemengen in 15-Minuten-Blöcken. Teilnehmer erhalten eine virtuelle Abrechnung und einen Bonus für jede geteilte Kilowattstunde, der auf zwischen 50 und 100 Euro pro Haushalt geschätzt wird. EWE sieht in diesem Projekt die Möglichkeit, wichtige Praxiserfahrungen zu gewinnen und Impulse für die Gesetzgebung zu setzen.

Die Energiegenossenschaft Bakum und Neoom bringen Erfahrungen aus etwa hundert aktiven Energiegemeinschaften in Österreich in das Projekt ein. Der Vorstand der Energiegenossenschaft Bakum, Jan Hoyer, beschreibt die Zusammenarbeit als „perfekte Symbiose“. Neoom-Experte Nenning erläutert das Konzept der dezentralen Energieversorgung als schichtweise, wobei es darum geht, die Eigenversorgung zu maximieren, regionalen Strom zu teilen und bei Bedarf mit Energieversorgern zu handeln.

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