
Die Stadt Vechta hat die Ergebnisse ihrer kommunalen Wärmeplanung vorgestellt, die in Zusammenarbeit mit EWE NETZ erarbeitet wurde. Dieser Wärmeplan, der im Ausschuss für Umwelt, Bauen und Planen präsentiert wurde, zielt darauf ab, eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung bis zum Jahr 2040 zu erreichen.
Im Rahmen der Planung wurden vier mögliche Eignungsgebiete für zentrale Wärmeversorgung identifiziert. Gleichzeitig wurden Maßnahmen für klimafreundliche, dezentrale Wärmelösungen entwickelt, die für die Mehrheit der Bürger vorgesehen sind. Dies geschieht gemäß den Vorgaben des Niedersächsischen Klimagesetzes (NKlimaG) und des Wärmeplanungsgesetzes (WPG). Bürgermeister Kristian Kater betonte die Bedeutung dieser Planung für eine nachhaltige Wärmeversorgung.
Maßnahmen und Bürgerbeteiligung
Ein wesentlicher Aspekt der Wärmeplanung ist die Einbeziehung der Bürger. Diese sollen aktiv in den Planungsprozess eingebunden werden, um die Lebensqualität in den Sanierungsgebieten zu steigern. Der Wärmeplan dient gleichzeitig als Wegweiser für die Bürger zur klimafreundlichen Wärmeversorgung.
Ein auffälliger Punkt ist, dass über 30% der Heizungsanlagen in Vechta älter als 20 Jahre sind. Zudem wurde festgestellt, dass etwa die Hälfte der Gebäude vor 1979 errichtet wurde, also vor der Einführung der ersten Wärmeschutzverordnung. Der Wärmeplan wird alle fünf Jahre aktualisiert und umfasst acht identifizierte Kernmaßnahmen – fünf für Wärmenetze und drei für dezentrale Wärmeversorgung.
Zu den vier potenziellen Eignungsgebieten für Wärmenetze gehören Vechta Zentrum, das Schulzentrum Nord und Hallenwellenbad, das Gewerbegebiet Falkenrotter Straße sowie der Ortsteil Langförden. Es wurde jedoch festgestellt, dass zentrale Wärmenetze nur 7% der Wärmeversorgung abdecken könnten, während dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen und Biomasse für die Mehrheit der Bürger angedacht sind.
Zur Information über die Ergebnisse der Wärmeplanung und die geplanten Maßnahmen lädt die Stadt Vechta zum 1. Vechtaer Zukunftsforum Wärmewende am 27. Februar ein. Dort werden auch Maßnahmen zur energetischen Sanierung und Heizungstausch präsentiert, während Bürger über erfolgreiche Sanierungsmaßnahmen und Best-Practice-Beispiele berichten werden.
Bereits im Herbst 2023 wurden neue Regelungen zur kommunalen Wärmeplanung auf Bundesebene beschlossen. In Niedersachsen ist das Thema wegen des Niedersächsischen Klimagesetzes von großer Relevanz. Ober- und Mittelzentren müssen bis zum 31.12.2026 einen Wärmeplan erstellen, während kleinere Kommunen mit bis zu 100.000 Einwohnern bis zum 30.06.2028 zur Erstellung eines solchen Plans verpflichtet sind. Für sehr kleine Kommunen können, sofern das Land Niedersachsen dies vorsieht, vereinfachte Verfahren gelten, wie die Klimaschutzagentur Mittelweser berichtet.