
Florian G., ein 33-jähriger Bundeswehr-Soldat, wurde vom Landgericht Verden zu lebenslanger Haft verurteilt. Er erhielt diese Strafe wegen dreifachen Mordes sowie einer fahrlässigen Tötung, wie Bild berichtete. Das Gericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest, was eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren nahezu ausschließt. G. gestand während des Prozesses, dass er die Menschen „vernichtet“ habe, die sein Leben zerstört hätten.
Am 1. März 2024 erschoss G. Nils O. (30), den neuen Partner seiner Ex-Ehefrau, sowie dessen Mutter Bärbel (55) in Westervesede, Niedersachsen. Er tötete auch Stephanie K. (33), die beste Freundin seiner Ex-Frau, und deren Tochter Ronja (3). G. behauptete, das Kind nicht absichtlich getötet zu haben, da er es nicht gesehen hätte; die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage werteten dies jedoch als fahrlässige Tötung. Hintergrund der Taten war die Sorge von G., seine Familie zu verlieren, da seine Ehe kriselte und seine Frau sich scheiden lassen wollte.
Psychologische Gutachten
Ein Gutachter stellte fest, dass G.s „Lebensplanung erheblich erschüttert“ war und er die Freundin seiner Frau als Bedrohung wahrnahm. In dem Verfahren wurde offenbar, dass G. nach der Trennung unter Schlaflosigkeit litt und Selbstmordgedanken hatte. Er zeigte emotionale Kälte sowie narzisstische Persönlichkeitszüge, war jedoch voll schuldfähig. G. stellte sich wenige Stunden nach den Taten vor der Von-Düring-Kaserne in Rotenburg (Wümme) und wurde von einem Polizisten als „eiskalter Killer“ beschrieben. Vor Gericht zeigte G. keine Emotionen und entschuldigte sich nicht bei den Hinterbliebenen, so Welt.
Während des Prozesses erklärte ein Psychiater, dass G. keine schwere psychische Erkrankung diagnostiziert wurde. Er sei traurig und hoffnungslos gewesen, habe schlecht geschlafen und über Suizid nachgedacht, litt jedoch lediglich unter einer depressiven Anpassungsstörung. Diese Diagnose rechtfertigte keine Behandlung in einer Psychiatrie. Der Gutachter merkte an, dass G. seine Gefühle nicht zeigte und dass die Kriterien für eine Sicherheitsverwahrung nicht erfüllt seien.