Verden

Gemeinsam gegen Antibiotika-Resistenzen: Niedersachsen setzt neue Maßstäbe!

Am 24. Januar 2025 wurde die Fortsetzung der Überwachung des Medikamenteneinsatzes in der Tierhaltung bekannt gegeben, was seit Januar 2022 erfolgt. Eine Zweckvereinbarung wurde von den Landräten der Landkreise Cuxhaven, Heidekreis, Osterholz, Rotenburg (Wümme) und Verden unterzeichnet. Diese dient der Planung einer Rückverlagerung der Überwachungstätigkeiten an das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES). Die Landkreise Verden und Nachbarn beabsichtigen, aufgrund von Synergieeffekten und Verwaltungs-effizienz, an der bestehenden Überwachung festzuhalten.

Tierärztinnen und Tierärzte der Kreisveterinärämter sind regelmäßig in Betrieben vor Ort. Kontrollbesuche zur Minimierung des Antibiotikaeinsatzes umfassen auch die Überwachung der Tiergesundheit und des Tierschutzes. Die Kreisveterinäre haben einen Gesamtblick auf die Betriebe, einschließlich der Biosicherheitsanforderungen und tierschutzrechtlichen Vorgaben. Die separaten Kontrollen durch das LAVES bieten jedoch nicht den gleichen Doppelnutzen. Kommunale Spitzenverbände und das Landwirtschaftsministerium haben eine Ausnahmeregelung vereinbart, die es Landkreisen mit mehr als 1.000 Tierhaltungen ermöglicht, die Überwachungsaufgabe weiterhin zu übernehmen. Zusammen überwachen diese fünf Landkreise rund 2.650 Tierhaltungen und streben an, den Antibiotikaeinsatz auf das therapeutisch notwendige Minimum zu reduzieren. Tierhalter sind verpflichtet, Antibiotikaanwendungen in einer Datenbank zu erfassen und Maßnahmenpläne vorzulegen. Das Antibiotika-Minimierungskonzept besteht seit 2014 und wird von Veterinärämtern überwacht. Es gibt eine langjährige Tradition der kreisübergreifenden Zusammenarbeit im Veterinärwesen, wie der Tierseuchenverbund der Landkreise Cuxhaven, Osterholz, Rotenburg (Wümme), Stade und Verden zur Bekämpfung von Tierseuchen zeigt.

Neugestaltung der Zuständigkeiten für Antibiotikaüberwachung

Parallel zu den Maßnahmen in den Landkreisen wird auch deutschlandweit an einem Reduzierungsziel des Antibiotikaeinsatzes in der Tiermedizin gearbeitet. Die Einführung des Antibiotikaminimierungskonzepts, das vor etwa zehn Jahren ins Leben gerufen wurde, wurde zunächst durch das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) kontrolliert und zuletzt durch kommunale Veterinärbehörden. Mit einem neuen Optionsmodell wurde eine Neuorganisation der Zuständigkeiten eingeführt. Künftig liegt die Grundzuständigkeit für Kontrolle und Überwachung beim LAVES, wobei kommunale Veterinärbehörden unter bestimmten Bedingungen weiterhin tätig bleiben können. Dafür müssen die Landkreise oder kreisfreien Städte mindestens 1.000 Tierhaltungen bieten und über ausreichend qualifiziertes tierärztliches Personal verfügen.

Einheitliche Arbeitsabläufe sollen gewährleisten, dass der Vollzug landesweit einheitlich erfolgt. Zudem wird eine geeignete Datenbank genutzt und eine Teilnahme an einem Expertengremium für den Austausch und die Abstimmung empfohlen. Das Ziel dieser Neuorganisation ist die Weiterentwicklung des Antibiotikaminimierungskonzepts durch Informations- und Erfahrungsaustausch. Rückblickend konnte der Antibiotikaverbrauch in der Tiermedizin seit der Einführung des Konzepts um über 50 Prozent gesenkt werden. Dies geht einher mit einer Zunahme präventiver Maßnahmen, wie Impfungen, sowie einer gezielten Behandlung von Einzeltieren.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Verden, Deutschland
Beste Referenz
lk-row.de
Weitere Infos
ml.niedersachsen.de