
In einem aktuellen Bericht von Kreiszeitung äußert die Schauspielerin Anna Pasieka, die in Hülsen aufwuchs und inzwischen in Hamburg lebt, ihre Gedanken zur Kunst und ihrer Arbeit im Theater. Pasieka, die manchmal über die Vorzüge eines klassischen Nine-to-five-Jobs nachdenkt, schätzt die Freiheit, die ihr künstlerisches Schaffen ihr bietet. Auf ihrer Homepage zitiert sie Oscar Wilde mit den Worten: „Ich liebe es, Theater zu spielen. Es ist so viel realistischer als das Leben.“ Sie betont die ehrliche Beziehung zu ihrem Publikum und reflektiert ihre Kindheit in Polen sowie ihre Ankunft in Deutschland, was das Thema Heimat für sie prägt.
Pasieka bemerkt, dass sich Hülsen seit ihrer Kindheit kaum verändert hat. Mit der wenigen Busverbindung und ohne Sparkassenfiliale sieht sie sich in ihren Erinnerungen an den ersten Wohnort in Deutschland und die Schulzeit in Verden verankert. Nach ihrem Abitur absolvierte sie eine Ausbildung zur Verlagskauffrau, bevor sie sich für ein Schauspielstudium entschied. Heute spielt sie Theater, ist Sängerin, Hörbuchsprecherin, unterrichtet Schauspiel und führt Regie. Ihre Lieblingsrolle war die von Julias Amme in „Julia # Romeo“, und zurzeit verkörpert sie Rafiki in einem Klassenzimmerstück. Zudem möchte sie jungen Schauspielern raten, ihre Beweggründe zu hinterfragen und sich mit den richtigen Personen zu umgeben.
Forderungen nach Diversität im Theater
In Bezug auf die Geschlechterverteilung auf der Bühne zeigen Aufführungen, dass 43 % weibliche und 57 % männliche Charaktere vertreten sind. Zudem wird festgestellt, dass Inszenierungen von Frauen tendenziell ein ausgewogeneres Geschlechterverhältnis aufweisen. Die Studie bemängelt auch die geringe Präsenz von Menschen aus marginalisierten Bevölkerungsgruppen im Theaterpersonal. Heidi Wiley, Executive Director des ETC, hebt hervor, dass mehr Frauen in Entscheidungspositionen zu einer erhöhten Diversität führen würden.
Die österreichische Theaterszene, so die Studie weiter, hat bisher keine umfassende Analyse dieser Themen vorgenommen. Initiativen wie „Kill the Trauerspiel“ fordern eine detaillierte Erhebung, während ein geplanter „Gender Report für den Bereich Kunst und Kultur“ als erster Schritt zur Verbesserung eingeschätzt wird.