
Im Prozess um die tödliche Auseinandersetzung mit einem 27-Jährigen in Achim-Uphusen hat sich der 37-jährige Angeklagte zu den Vorwürfen geäußert. Er gestand die Tötung, stellte jedoch das Tatgeschehen in einem anderen Licht dar, als es die Staatsanwaltschaft darstellt. Laut seiner Aussage war das Opfer für ihn „wie ein Bruder“ und er habe sowohl das Opfer als auch dessen Freundin geliebt. In seiner Schilderung behauptete er, das Opfer aus möglicherweise schädlichen Drogenschulden schützen zu wollen.
Die Staatsanwaltschaft hat in der Anklage aufgeführt, dass der Angeklagte von dem Opfer in dessen Wohnung aufgenommen wurde. Vor dem Vorfall soll der Angeklagte sexuelle Handlungen von der psychisch kranken Freundin des Opfers gefordert haben, was zu einem Streit führte. Daraufhin verließen das Opfer und seine Freundin die Wohnung, und der Angeklagte erhielt eine Frist zum Auszug. In den Minuten vor der Tat habe der Angeklagte sich wütend und verzweifelt gefühlt, als das Opfer seine Sachen packte. Es kam zu einem weiteren Streit in der Küche, an den sich der Angeklagte nicht mehr genau erinnern kann, allerdings sei ihm das Messer in der Brust des Opfers in Erinnerung geblieben. Das Opfer starb durch einen Stich ins Herz. Die Verhandlung wird am 7. Februar fortgesetzt, wie Kreiszeitung.de berichtete.
Hintergrund der Affekthandlung
Der Vorfall wird im Rahmen von Affekthandlungen betrachtet, die oft aus intensiven Gemütsregungen wie Zorn, Wut oder Angst entstehen. In der Kriminologie sind Affekthandlungen reaktive Handlungen, die oft durch länger bestehende emotionale Spannungen, wie Eifersucht oder Enttäuschung, hervorgerufen werden. Die Affekte dominieren in Aktivitäten, die mit Aggression, Panik oder Konflikten verbunden sind und können bei vorangegangener emotionaler Erregung zu explosiven Reaktionen führen, ohne dass zuvor zügelnde Überlegungen angestellt werden.
Psychopathologische Aspekte können hierbei eine Rolle spielen, insbesondere bei gestörter Impulskontrolle. In Deutschland können solche Affekttaten aufgrund des § 21 StGB unter Umständen zur Strafmilderung führen. Eine genaue Beurteilung des psychischen Zustands des Täters zum Zeitpunkt der Tat obliegt Psychiatern und Psychologen, wie die Informationen von Wikipedia klarstellen.