
Der Prozess gegen die RAF-Terroristin Daniela Klette erfordert den Bau eines neuen Gerichtssaals. Wie Bild berichtete, wurde die Notwendigkeit eines größeren Saals aufgrund hoher Sicherheitsanforderungen und des großen öffentlichen Interesses an dem Verfahren bestätigt. Die derzeitigen Gerichtssäle des Landgerichts Verden erfüllen nicht die Bedingungen für den Prozess, der am 25. März beginnen soll.
Der neue Gerichtssaal soll im Sommer fertiggestellt sein, frühestens im Mai. Bis zur Fertigstellung wird vorübergehend im Staatsschutzsaal des Oberlandesgerichts Celle verhandelt. Die genauen Kosten für den neuen Saal wurden nicht veröffentlicht, jedoch berichtet der NDR von einem Millionenbetrag. Die Dimensionen des Saals sind ebenfalls stattlich geplant: Er soll etwa 400 Quadratmeter groß sein und Platz für rund 50 Verfahrensbeteiligte sowie 150 Zuschauer und Journalisten bieten.
Hintergrund des Verfahrens
Daniela Klette befindet sich seit ihrer Festnahme Ende Februar 2024 in Untersuchungshaft im Frauengefängnis in Vechta. Sie wird versuchter Mord, unerlaubter Waffenbesitz sowie versuchter und vollendeter schwerer Raub vorgeworfen. Im Mittelpunkt des Verfahrens stehen 13 Raubüberfälle auf Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, bei denen das Trio mutmaßlich 2,7 Millionen Euro erbeutet hat, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. Klette wurde unter falschem Namen in Berlin-Kreuzberg gefasst. Währenddessen sind zwei ihrer mutmaßlichen Komplizen, Ernst-Volker Staub (70) und Burkhard Garweg (56), weiterhin auf der Flucht.
Wie Süddeutsche.de berichtete, gilt für Klette die Unschuldsvermutung, auch wenn die schwerwiegenden Vorwürfe gegen sie im Raum stehen. Der Prozess wird die öffentlichen und sicherheitstechnischen Belange in den Fokus rücken, insbesondere angesichts der historischen Tatsachen rund um die Rote Armee Fraktion (RAF), die 1998 ihre Auflösung bekanntgab.