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Zukunft der Krankenhausfinanzierung: Experten warnen vor Fehlentwicklungen!

Am 27. Dezember 2024 äußerte sich Peter Bohlmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Aller-Weser-Klinik, zur aktuellen Situation der Krankenhausfinanzierung in Deutschland. Laut Bohlmann fordern die kommunalen Spitzenverbände eine grundlegende Neuordnung der Krankenhausfinanzierung, um ein besseres Wirtschaften der Kliniken zu ermöglichen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat in diesem Zusammenhang ein Gesetzespaket vorgestellt, das Verbesserungen in Aussicht stellt. Bohlmann hingegen zeigt sich skeptisch und hat geringe Erwartungen an die tatsächlichen Verbesserungen durch das neue Gesetz.

Eines der zentralen Probleme, die Bohlmann anspricht, ist die Abrechnung nach Fallpauschalen, die in den letzten 20 Jahren zu Fehlentwicklungen geführt hat, wie beispielsweise zu unnötigen Operationen. Zukünftig soll eine neue Regelung vorgesehen sein: 60 Prozent der Fallpauschalen sollen über Vorhalte-Pauschalen gesichert werden, während 40 Prozent über Behandlungsfälle finanziert werden. Trotz dieser Änderungen kritisiert Bohlmann, dass die Berechnung der Pauschalen weiterhin auf Fallzahlen basiert, was nicht in der Lage ist, die komplexen Bedürfnisse der Patienten adäquat abzubilden.

Strukturelle Probleme in der Gesundheitsversorgung

Ein besorgniserregendes Detail ist, dass 70 Prozent der Patienten über die Notaufnahme ins Krankenhaus gelangen. Jährlich kommen etwa 30.000 Patienten als Notfall-Patienten in die Aller-Weser-Klinik, von denen ein Drittel stationär aufgenommen wird. Bohlmann weist darauf hin, dass Akutfälle nur die Hälfte der Notfallpatienten ausmachen. Viele Patienten kommen aufgrund länger bestehender gesundheitlicher Probleme in die Klinik oder suchen das Krankenhaus aufgrund von Schwierigkeiten bei der Terminvergabe bei Fachärzten auf.

Darüber hinaus macht Bohlmann auf die strukturellen Probleme in der Ärzteversorgung im ländlichen Raum aufmerksam. Kliniken agieren zunehmend als Ersatz-Praxen für ambulante Behandlungen, jedoch ist die Vergütung für diese ambulanten Behandlungen geringer, was die finanzielle Situation der Kliniken weiter belastet. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, empfiehlt Bohlmann, die Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung flexibler zu gestalten. Insbesondere der Ärztemangel und die Schwierigkeiten bei der Nachfolge in der hausärztlichen Versorgung sind kritische Punkte, die angegangen werden müssen.

Weitere Informationen zur Krankenhausfinanzierung finden Sie auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums.

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