Volkswagen (VW) steht vor Herausforderungen, die sich aus der aktuellen finanziellen Lage ergeben. Laut einem Bericht von news38.de plant das Unternehmen einschneidende Maßnahmen, darunter einen Lohnabbau von zehn Prozent für die Beschäftigten sowie die Diskussion über betriebsbedingte Kündigungen und mögliche Werkschließungen. Diese Themen wurden am 6. Dezember während einer Betriebsversammlung im VW-Werk Emden erörtert, an der etwa 4.000 Mitarbeitende teilnahmen, um über die Zukunft des Standorts zu diskutieren.
In der Versammlung trat das Team des ASB Wünschewagens Niedersachsen auf, das sich der Erfüllung letzter Wünsche sterbenskranker Menschen widmet. Die ehrenamtlichen Wunscherfüller berichteten von ihren bewegenden Einsätzen, was dem ASB-Team Standing Ovations und langen Beifall der Mitarbeitenden einbrachte. Am Ende der Veranstaltung wurden Spendendosen gesammelt, die insgesamt 2.620 Euro für den Wünschewagen einbrachten. Diese Summe ergänzt eine frühere Spende von 2.154 Euro von VW-Mitarbeiter Ralf Antons und einen weiteren Beitrag von 158,50 Euro. Das ASB-Team bedankte sich auf Facebook für die Unterstützung, während Kommentare die Aktion und den Zusammenhalt der Mitarbeitenden lobten.
Tarifverhandlungen und Arbeitsplatzsicherungen
Eine Einigung in den Tarifverhandlungen zwischen VW und der IG Metall wurde nach über 70 Stunden Verhandlungen erzielt, wie ndr.de berichtet. In dieser Einigung wurde festgelegt, dass bis Ende 2030 keine betriebsbedingten Kündigungen oder Werksschließungen stattfinden werden. Gleichzeitig garantierte VW, dass über 35.000 Stellen in den kommenden Jahren sozialverträglich abgebaut werden sollen, ohne dass es bis 2027 zu Entgelterhöhungen kommt.
Die Entscheidung betrifft mehrere Produktionsstandorte, wobei die Modelle Golf und Golf Variant ab 2027 nach Puebla in Mexiko verlagert werden. In Wolfsburg wird die Produktion der Modelle ID.3 und CUPRA born fortgesetzt, während in Emden die Modelle ID.7 und ID.4 weiterhin hergestellt werden. Der Volkswagen-Vorstand sprach von einer „guten Einigung“, die gleichzeitig die Prioritäten des Unternehmens widerspiegelt: Abbau von Überkapazitäten und Senkung der Arbeitskosten. Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck sowie Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil begrüßten die Einigung, sehen jedoch auch die Herausforderung schmerzhafter Arbeitsplatzverluste.