
In Niedersachsen besteht eine hohe bis sehr hohe Waldbrandgefahr, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am 15. April 2025 mitteilte. Die aktuelle Situation könnte sich jedoch ab Mitte der Woche entspannen. Für Mittwoch wird lediglich für Lüchow im Landkreis Lüchow-Dannenberg eine hohe Waldbrandgefahr prognostiziert. Ein Tiefdruckgebiet bringt Regen und Gewitter, die zur Entspannung beitragen sollen. Ab späten Dienstagnachmittag sind bereits erste Schauer zu erwarten, mit weiteren starken Schauern und Gewittern am Mittwoch.
Insgesamt wurden bis Anfang April 2025 in Niedersachsen bereits rund 90 Waldbrände gemeldet, was fast der Hälfte der Brände im gesamten Jahr 2024 entspricht, in dem 204 Brände registriert wurden. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 ereigneten sich 648 Brände in Niedersachsen. Die Bodenfeuchte in den oberen Schichten ist derzeit deutlich reduziert, was das Risiko von Waldbränden steigert. Eine Umforstung, die seit den 90er-Jahren erfolgt, zielt darauf ab, Fichtenwälder in Mischwälder umzuwandeln, da Laubbäume besser mit Trockenheit umgehen können.
Waldbrandverhalten und präventive Maßnahmen
In Niedersachsen gilt vom 1. März bis 31. Oktober ein Feuerverbot in Wäldern, Mooren und Heiden sowie ein absolutes Rauchverbot. Die Bevölkerung wird auf die folgenden Verhaltensregeln hingewiesen, um die Waldbrandgefahr zu minimieren: nicht im Wald rauchen, keine Zigarettenreste aus dem Auto werfen, nur ausgewiesene Grill- und Lagerfeuerplätze nutzen und mindestens 50 Meter Abstand zum Wald einhalten. Zudem sollten nur auf ausgewiesenen Waldparkplätzen geparkt und Waldwege für Lösch- und Rettungskräfte freigehalten werden. Im Notfall ist es wichtig, Brände unverzüglich der Feuerwehr unter Notruf 112 oder der Polizei unter Notruf 110 zu melden.
Die meisten Waldbrände haben menschliche Ursachen. Der Klimawandel hat zudem einen erheblichen Einfluss auf die Wälder, indem Klimaextreme wie Stürme, Starkregen und Trockenheit die Waldbrandgefahr erhöhen. Typische Brandursachen sind weggeworfene Zigaretten, unsachgemäße Grillkohleentsorgung oder nicht vollständig gelöschte Lagerfeuer. In Deutschland wird die Waldbrandgefahr durch den Waldbrandgefahrenindex (WBI) in fünf Stufen angezeigt, wobei die höchste Gefahr in trockenen und heißen Perioden, insbesondere im Sommer und Frühjahr, besteht.
Um das Risiko von Waldbränden weiter zu verringern, verfolgt Niedersachsen ein System zur Früherkennung und Bekämpfung von Waldbränden. Dies umfasst den Einsatz von Kameratechnik und Löschflugzeugen. Der Waldumbau zu struktur- und artenreichen Mischwäldern soll zudem langfristig den Schutz vor Waldbränden verbessern, wie der Notfallmonitor Niedersachsen erläutert.