
Das Bundesverwaltungsgericht hat eine Entscheidung über die Grundwasserschutzmaßnahmen an der Ems verkündet. Anlass war die Überprüfung, ob Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen mehr gegen die hohe Nitratbelastung unternehmen müssen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat in diesem Zusammenhang Klage eingereicht, da sie das bestehende Schutzprogramm für unzureichend hält. Das niedersächsische Oberverwaltungsgericht gab der DUH recht und forderte die beiden Bundesländer zu besseren Maßnahmen auf. Niedersachsen und NRW haben daraufhin Revision eingelegt, die nun vom höchsten Verwaltungsgericht entschieden wurde.
Im Flussgebiet der Ems überschreiten zahlreiche Grundwassermessstellen die erlaubten Höchstwerte für Nitrat, die bei 50 Milligramm pro Liter liegen. Die hohe Nitratbelastung wird maßgeblich auf die intensive Düngung, insbesondere mit Gülle, in den letzten Jahrzehnten zurückgeführt. In der Region sind sowohl die Tierhaltung als auch der Ackerbau stark ausgeprägt. Zu hohe Nitratwerte im Grundwasser gelten als gesundheitsschädlich und können langfristig die Trinkwasserversorgung gefährden, wie Kreiszeitung Wesermarsch berichtete.
Gesetzliche Regelungen und gesundheitliche Bedeutung
Die Nitratproblematik ist auch in anderen Teilen Deutschlands präsent. In landwirtschaftlich genutzten Gebieten überschreiten etwa 26 Prozent der Messstellen den Grenzwert von 50 mg Nitrat pro Liter, was gesundheitliche Beeinträchtigungen, insbesondere bei Säuglingen, zur Folge haben kann. Dies führt unter anderem zu Risiken wie der Methämoglobinbildung, die für Säuglinge gefährlich ist.
Um die Nitratbelastung zu reduzieren, sind verschiedene gesetzliche Regelungen in Kraft, darunter die Novellierungen der Düngeverordnung von 2017 und 2020. Diese beinhalten Maßnahmen wie eine verpflichtende Düngeplanung und die Reduzierung der Düngemengen in belasteten Gebieten. Laut Umweltbundesamt sind die Hauptverursacher für die Nitrateinträge ins Grundwasser hauptsächlich landwirtschaftliche Aktivitäten.
Die Trinkwasserqualität in Deutschland ist im Allgemeinen gut; jedoch erfordern die steigenden Nitratwerte in bestimmten Regionen Maßnahmen von Wasserversorgern, um die Qualität dauerhaft sicherzustellen. Dies könnte auch zu höheren Kosten für die Trinkwasserversorgung führen, die auf die Maßnahmen zur Nitratreduktion zurückzuführen sind.