Wesermarsch

Unsicherheit vor der Wahl: Wer gewinnt das Direktmandat im Wahlkreis 28?

Im Wahlkreis 28, der die Regionen Delmenhorst, Wesermarsch und Oldenburg-Land umfasst, bewerben sich für die bevorstehende Bundestagswahl am Sonntag sechs Männer und eine Frau als Direktkandidaten. Dieser Wahlgang bringt jedoch Unsicherheiten mit sich, die durch eine Reform des Wahlrechts verstärkt wurden. Bastian Ernst von der CDU, Hamza Atilgan von der SPD und Christina-Joahnne Schröder von den Grünen sind unter den Kandidaten, wobei die Chancen auf einen Einzug in den Bundestag aufgrund neuer Regelungen variieren.

Eine der bedeutendsten Änderungen durch die Wahlrechtsreform, die im Juni 2023 in Kraft trat, ist, dass der Gewinner eines Direktmandats keinen automatischen Sitz im Bundestag mehr erhält. Dies bedeutet, dass, wenn eine Partei mehr Direktmandate erringt, als ihr durch das Zweitstimmenergebnis zustehen, die Direktkandidaten mit den schlechtesten Ergebnissen leer ausgehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Direktsitz im Wahlkreis 28 nicht erfolgreich ist, liegt bei 30 Prozent, was im Vergleich zu den benachbarten Wahlkreisen relativ hoch ist. So haben der Wahlkreis 32 (Cloppenburg-Vechta) eine Wahrscheinlichkeit von 0 Prozent und der Wahlkreis 27 (Oldenburg-Ammerland) von 19 Prozent.

Reform des Wahlrechts und ihre Auswirkungen

Die Reform zielt darauf ab, die Größe des Bundestags auf maximal 630 Sitze zu beschränken. Das neue Wahlrecht behält den Grundcharakter der Verhältniswahl bei, und die Wähler haben weiterhin zwei Stimmen: eine Erststimme für einen Wahlkreisbewerber und eine Zweitstimme für die Landesliste einer Partei. Ein bedeutendes Merkmal dieser Reform ist, dass Überhang- und Ausgleichsmandate entfallen, wodurch die Zusammensetzung des Bundestags ausschließlich auf den Zweitstimmen basiert.

Die Direktkandidaten, die das Mandat nicht gewinnen, können durch die Landesliste in den Bundestag einziehen; jedoch gibt es im Wahlkreis 28 nur wenige sichere Listenplätze. Ernst ist auf Platz 25 der CDU-Landesliste, Atilgan auf Platz 31 der SPD-Liste und Kanstein von der AfD auf Platz 24. Dagegen hat Christian Dürr von der FDP, der auf Platz 1 der Landesliste steht, die Möglichkeit, einzuziehen, wenn die FDP die Fünf-Prozent-Hürde überschreitet. Die Linke und die Partei Bündnis Deutschland haben keine Kandidaten auf einer Landesliste, während Carsten Jesußek von den Freien Wählern auf Platz 1 ist, jedoch ebenfalls keine Aussicht auf einen Einzug hat.

Die gemeinsame Präsenz des Wahlkreises 28 im nächsten Bundestag könnte möglicherweise von drei Abgeordneten auf einen oder sogar keinen Vertreter sinken. Diese Entwicklungen basieren auf den sich verändernden Wahlergebnissen und der neuen Struktur des Wahlrechts, die bereits Auswirkungen auf die bevorstehenden Wahlen hat, wie NWZonline berichtet. Informationen zur Reform des Wahlrechts und dessen Auswirkungen sind auch auf der offiziellen Seite des Deutschen Bundestages einsehbar.

Statistische Auswertung

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Wesermarsch, Deutschland
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bundestag.de