
In einer aktuellen Verkehrsunfallstatistik für die Wesermarsch, die in Delmenhorst vorgestellt wurde, gab es im Jahr 2024 insgesamt 7.764 Verkehrsunfälle im Bereich der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch. Davon entfallen 1.861 Unfälle auf den Landkreis Wesermarsch, wobei im Bereich des Polizeikommissariats Brake 875 und im Bereich Nordenham 986 Unfälle verzeichnet wurden.
Im Vergleich zu 2023 fiel die Zahl der Unfälle in beiden Bereichen. So gab es in Nordenham 1.039 Unfälle im Jahr 2023 und in Brake 904 Unfälle. Zu den Hauptursachen der Verkehrsunfälle zählen Fehler beim Wenden sowie das Nichteinhalten des Sicherheitsabstands. Die meisten Verursacher sind Erwachsene, gefolgt von Senioren und Fahranfängern. Insgesamt wurden 335 Personen verletzt, davon 157 in Brake und 178 in Nordenham. In Nordenham ist die Zahl der Verletzten gesunken (2023: 186), während in Brake ein minimaler Anstieg zu verzeichnen ist (2023: 155).
Anstieg der Radfahrerunfälle
Besonders auffällig ist der Anstieg der Radfahrerunfälle im Landkreis. Im südlichen Landkreis wurden 2024 85 Radfahrer in Unfälle verwickelt, im Vergleich zu 48 im Jahr 2023 (davon fünf schwer verletzt). In Nordenham stieg die Zahl der Radunfälle ebenfalls von 70 in 2023 auf 80 in 2024, wobei zehn Radfahrer schwer verletzt wurden. Ein hoher Prozentsatz der betroffenen Radfahrer waren Pedelec- und E-Bike-Nutzer. Die Polizei plant daher Schulungen und Präventionsangebote für Radfahrer und empfiehlt Pedelec-Fahrern das Tragen eines Helms. Zudem wurden in Nordenham 121 Fahrten unter Drogen- oder Medikamenteneinfluss gezählt, was 20 mehr als im Vorjahr ist, jedoch nur zu zwei Unfällen in diesem Zusammenhang führte.
In Brake gab es einen minimalen Anstieg der Drogenkontrollen (2023: 58, 2024: 62), während die Anzahl der Unfälle in Brake von fünf im Jahr 2023 auf einen im Jahr 2024 sank. In Bezug auf alkoholisierte Fahrten ist ein Anstieg in Brake von 57 auf 62 im Jahr 2024 zu verzeichnen, wobei die Zahl der Unfälle von 13 auf 17 stieg. In Nordenham sank hingegen die Zahl der Fahrten unter Alkoholeinfluss von 72 in 2023 auf 49 in 2024, was mit einem Rückgang der Unfälle von 18 (2023) auf 14 (2024) einhergeht.
Zusätzlich zu den lokalen Statistiken zeigen bundesweite Daten, dass im Jahr 2023 knapp ein Drittel (30,1 %) der Pedelec-Verunglückten jünger als 45 Jahre war, während es 2014 erst 11 % waren. Die Zahl der Pedelec-Unfälle mit Personenschaden stieg von 2.200 im Jahr 2014 auf 23.900 im Jahr 2023, was mehr als einer Verzehnfachung entspricht. Im Vergleich sank die Zahl der Unfälle mit nichtmotorisierten Fahrrädern von 76.600 (2014) auf 72.200 (2023).
Die Wahrscheinlichkeit schwerer oder tödlicher Verletzungen bei Stürzen ist insbesondere bei älteren Personen höher. Die Zahl der Getöteten bei Pedelec-Unfällen stieg von 39 im Jahr 2014 auf 188 im Jahr 2023. Auch hier zeigt sich, dass Pedelec-Unfälle im Gegensatz zu nichtmotorisierten Fahrrädern häufiger tödlich enden. Im Jahr 2023 kamen bei 1.000 Pedelec-Unfällen mit Personenschaden durchschnittlich 7,9 Fahrer ums Leben, während dies bei nichtmotorisierten Fahrrädern bei 3,6 lag, wie destatis.de berichtete.