Schleusentor in Brunsbüttel beschädigt: Frachtschiff rammt beim Einschleusen!

In der Nacht zum 2. Januar 2025 hat ein Frachtschiff im Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel ein Schleusentor gerammt und erheblich beschädigt. Laut einem Sprecher der Wasserschutzpolizei gab es bei dem Vorfall keine Verletzten. Das Binnentor der großen Nordkammer wurde so stark deformiert, dass es nicht mehr verwendet werden kann. Details zur Dauer der Reparatur und zur Höhe des Schadens sind derzeit noch unklar.

Das Havarierschiff, welches unter zyprischer Flagge fährt, war auf dem Weg von Hamburg nach Klaipeda in Litauen. Während des Manövers in die Schleusenkammer setzte das Schiff seine Maschine aus und kollidierte mit dem geschlossenen Schleusentor. Bei dem Aufprall wurde das Tor auf einer Breite von 8 bis 10 Metern etwa 2 Meter tief eingedrückt. Am Frachtschiff selbst entstand vermutlich nur leichter Schaden am Bug, während das zweite beteiligte Schiff unbeschädigt blieb.

Untersuchungen und Auswirkungen auf den Schiffsverkehr

Eine Notmaßnahme bestand darin, dass das havarierte Frachtschiff seinen Anker zu Wasser ließ, um festzustellen, ob dieser Schäden am Grund der Schleusenkammer hinterlassen hat. Momentan muss das beschädigte Schiff in der Schleusenkammer verweilen, bis eine Überprüfung der Seetauglichkeit erfolgt ist. In Brunsbüttel stehen insgesamt zwei kleine und zwei große Schleusenkammern zur Verfügung, sodass der Verkehr trotz des Ausfalls einer Kammer nicht wesentlich behindert wird. Eine fünfte Schleusenkammer befindet sich derzeit im Bau.

Nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) ist die große Nordschleuse bei Niedrigwasser weiterhin nutzbar, und es stehen alternative Schleusenkammern zur Verfügung. Einschränkungen für die Schifffahrt sind überschaubar, und es besteht keine Schlepperpflicht. Dennoch wird darauf hingewiesen, dass die Reparaturarbeiten am beschädigten Tor aufwendig sein werden, da das Tor ausgebaut werden muss. Das Ersatzteil befindet sich momentan in einer Werft in Kiel und wird voraussichtlich erst im Frühjahr fertiggestellt. Der Austausch des Tors könnte etwa zwei Wochen in Anspruch nehmen.

Details
Vorfall Havarie
Ursache Maschinenversagen
Ort Brunsbüttel, Deutschland
Quellen