
In Niedersachsen leidet fast jedes siebte Kind an Sprachentwicklungsstörungen. Damit führt das Bundesland die Statistik in Deutschland an, wo mehr als jedes achte Kind unter 14 Jahren solche Entwicklungsstörungen aufweist. Laut nwzonline.de war der Anteil vor 20 Jahren noch geringer, als weniger als jedes zwölfte Kind betroffen war.
Die Phasen des Spracherwerbs sind klar definiert und reichen von ersten Lautäußerungen wie Schmatzen und Lallen im Frühstadium bis zur vollständigen Lautbildung und korrekter Satzbildung ab dem fünften Lebensjahr. Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung können einen verlangsamten Spracherwerb, mangelndes Verständnis sowie Störungen wie Lispeln, Poltern und Stottern umfassen. Es wird betont, dass solche Störungen medizinische oder genetische Ursachen haben können. Eine frühzeitige Abklärung durch Logopäden, die ab einem Alter von zwei Jahren erfolgen kann, ist entscheidend, um Folgestörungen zu vermeiden.
Einfluss von Medienkonsum
Eltern können die Sprachentwicklung ihrer Kinder aktiv unterstützen, indem sie mit ihnen Bilderbücher anschauen, Farben benennen und vom eigenen Alltag erzählen. Interessanterweise ist Mehrsprachigkeit nach aktuellen Erkenntnissen kein Auslöser für Sprachstörungen. Vielmehr könnte der Medienkonsum von Eltern und Kindern zur Zunahme von Sprachentwicklungsstörungen beitragen. Es wird empfohlen, dass Eltern die Medienzeit gemeinsam mit ihren Kindern verbringen und darüber sprechen. Für Kinder ab zwei Jahren mit verzögerter sprachlicher Entwicklung, die 15 bis 20 Prozent der Altersgruppe ausmachen, wird das Heidelberger Elterntraining (HET) empfohlen, um mögliche Sprachstörungen zu behandeln und zu beheben.
Zusätzlich zum HET ist es wichtig, die Unterstützung von „Late Talkern“ zu gewährleisten, da ein Drittel bis zum dritten Geburtstag aufholen kann, während zwei Drittel langfristig Sprachstörungen beibehalten werden. Diese Störungen können zu Verhaltensauffälligkeiten und Problemen in der Schule führen, wie fruehinterventionszentrum.de hervorhebt.