
In Wolfsburg engagieren sich 25 Frauen aus sieben Ländern intensiv für ihre berufliche Zukunft. Das Projekt „Stadtteilmütter“ der Stadt Wolfsburg unterstützt insbesondere geflüchtete Frauen, darunter Layla Muhammed, eine 26-jährige Syrerin, die seit neun Jahren in Deutschland lebt und Mutter von zwei kleinen Kindern ist. Ihr Ziel ist es, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und eine Ausbildung zu beginnen.
Die Teilnehmerinnen des Programms absolvieren eine zehnmonatige Schulung, die pädagogische Inhalte und Informationen zu Bildungsangeboten umfasst. Die Schulung beinhaltet unter anderem Vorträge, Gesprächsrunden sowie Besuche bei Ämtern und Einrichtungen in Wolfsburg. Für entscheidenden Austausch sorgt Layla Muhammed, die einmal pro Woche ein Sprachcafé im offenen Kinder- und Familienhaus Westhagen anbietet. Die Teilnehmerinnen müssen sich während der Schulung ausschließlich in deutscher Sprache unterhalten. Um den Frauen bei der Vereinbarkeit von Familie und Ausbildung zu helfen, wird für Teilnehmerinnen mit nicht schulpflichtigen Kindern eine kostenlose Kinderbetreuung angeboten.
Herausforderungen für geflüchtete Frauen
Die Mehrheit der befragten Geflüchteten stammt aus Ländern wie Syrien, Afghanistan, Irak, Iran und Eritrea, in denen traditionelle Familienbilder dominieren. Frauen mit Fluchthintergrund haben häufig einen niedrigen Bildungsabschluss und wenig bis keine Berufserfahrung. Im Gegensatz dazu verfügen geflüchtete Männer häufig über ein höheres Bildungsniveau und mehr berufliche Praxiserfahrung. Männer erreichen meist auch eine bessere Sprachkompetenz, da sie oft mehr Zeit in Sprachkurse investieren können. Für Frauen hingegen stellt die Kinderbetreuung oft ein Hindernis dar, wodurch sie weniger häufig Sprachkurse besuchen können.
Die Anzahl der Frauen, die an Bildungsprogrammen teilnehmen, ist jedoch gestiegen: Der Anteil junger Frauen in solchen Programmen hat sich mehr als verdreifacht, von 5,3% auf 17%. Gleichzeitig wächst konsequent die Zahl der Frauen mit mittleren und guten Sprachkenntnissen, was auf eine schrittweise Verbesserung der Erwerbschancen hindeutet.