Bremerhaven blickt zurück: Privater Film über 100 Jahre Stadtgeschichte!

Am 18. Juni zeigt Bremerhaven einen Film über die Stadtgeschichte, der private Aufnahmen aus 1930-1980 präsentiert.
Am 18. Juni zeigt Bremerhaven einen Film über die Stadtgeschichte, der private Aufnahmen aus 1930-1980 präsentiert. (Symbolbild/MND)

Bremerhaven blickt zurück: Privater Film über 100 Jahre Stadtgeschichte!

Grazer Straße 26, 27568 Bremerhaven, Deutschland - In Bremerhaven wird Geschichte lebendig: Eine Zusammenstellung privater Filmaufnahmen, die von Mirko Becker vom Landesfilmarchiv digitalisiert wurden, gewährt einen besonderen Einblick in die Stadtgeschichte. Am 18. Juni wird in der Kinolandschaft von Bremerhaven ein halbstündiger Film präsentiert, der Szenen aus den 1930er bis 1980er Jahren zeigt. Diese Aufnahmen, gespendet von Privatpersonen, heben die Entwicklung der Stadt eindrucksvoll hervor und erinnern auch an die bewegenden Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Buten un Binnen berichtet, dass unter anderem die alte Geestebrücke aus dem Jahr 1904 und der Bau des Columbus-Centers zu sehen sind.

Der Film zeigt beispielsweise, wie im Jahr 1977 ein Shanty-Chor im Museumshafen auftritt und die Künstler des damaligen Bremerhavens die Stadt prägten. Ein weiterer überraschender Blick in die Vergangenheit wird durch Aufnahmen von Paul-Ernst-Wilke, der 1965 ein Bild des historischen Schiffs „Seute Deern“ malte, ermöglicht. Becker betont die Seltenheit dieser Aufnahmen aus den Jahren vor 1944, da die Stadt bei einem Luftangriff 1944, wie auch in den Erinnerungen von Zeitzeugen wie Günter Anders, größtenteils zerstört wurde. Anders war zur Zeit der Bombardierungen erst 15 Jahre alt und lebte in der Grazer Straße, Ecke Keilstraße.

Zwischen Bombenhagel und Flucht

Die brutalen Angriffe auf Bremerhaven am 18. September 1944 hinterließen tiefe Narben. Anders schildert eindrücklich, wie er und seine Familie während eines Luftangriffs in den Keller flüchteten. Innerhalb kürzester Zeit wurden 2.670 Häuser zerstört, der Großteil der Stadtteile Mitte und Geestemünde war verloren. Dabei blieb der Turm der Großen Kirche als mahnender Zeigefinger erhalten, während unzählige Menschen ums Überleben kämpften. bpb.de beschreibt, wie die Luftschutzsirenen Beachtung fanden, jedoch oft ignoriert wurden, da die Alarmmeldungen zu häufig waren.

Im Zuge der panischen Flucht suchten Anders und seine Familie einen Schutzraum, mussten jedoch feststellen, dass die Gefahr während der Bombenexplosionen allgegenwärtig war. Die Schreie und der Feuersturm hinter ihnen ließen kaum einen anderen Gedanken zu, als schnell zu handeln. Ein herabfallender Giebel zeigte, wie nah das Chaos war, als sie es gerade noch schafften, in einen unversehrten Hausflur zu gelangen. Erinnerungen wie diese prägen das Bild der Stadt und sind wichtige Zeugen der Geschichte.

Einblick in das Stadtleben von damals

Aber auch die friedlicheren Momente von Bremerhaven kommen in dem neuen Film zur Sprache. Von fröhlichen Abiturfeiern an der ehemaligen Lessingschule bis hin zu den lebhaften Auftritten im Museumshafen wird eine Stadt vorgestellt, die trotz schwieriger Zeiten immer wieder Hoffnungen schöpfen konnte. Die Filmvorführung am 18. Juni beginnt um 18 Uhr im Cinemotion Bremerhaven, wo Becker die Aufnahmen kommentieren und ihren geschichtlichen Kontext erläutern wird. Ein Erlebnis für alle, die sich für die Vergangenheit und die Entwicklung Bremerhavens interessieren und einen besonderen Einblick in die Resilienz der Stadt bekommen möchten.

Für all jene, die sich über Neuigkeiten aus Bremerhaven informieren wollen, bietet die Stadt ihre Web Push-Benachrichtigungen an, um stets auf dem Laufenden zu bleiben. Bremerhaven.de erhebt dabei keine personenbezogenen Daten, um Nachrichten zu abonnieren.

Details
OrtGrazer Straße 26, 27568 Bremerhaven, Deutschland
Quellen