Lehrer in Bremen fordern: Entlastung jetzt! Warnstreik am 10. Dezember!
Am 10. Dezember 2025 ruft die GEW Bremen zu einem Warnstreik für Schulen auf, um gegen die 41-Stunden-Woche zu protestieren.

Lehrer in Bremen fordern: Entlastung jetzt! Warnstreik am 10. Dezember!
Am Mittwoch, dem 10. Dezember, ist es soweit: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bremen ruft zu einem ganztägigen Warnstreik für Beschäftigte an Schulen und freien Trägern auf. Dies geschieht im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen für die Landesbeschäftigten. Die Forderungen sind klar und deutliche Lösungen gefragt: Die GEW möchte eine Gehaltserhöhung von 7% oder mindestens 300 Euro mehr für die nächsten 12 Monate. Doch die Sache hat noch einen weiteren, brisanten Punkt – der Protest richtet sich vehement gegen die Einführung der 41-Stunden-Woche für Bremer Beamtinnen und Beamte, die bislang noch nicht endgültig beschlossen ist. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) plant im Zuge dieser Protestaktion eine Menschenkette an der Bürgerschaft, die von 8 bis 10 Uhr stattfinden soll, um auf die Missstände aufmerksam zu machen.
Die GEW erwartet, dass es während des Streiks zu Unterrichtsausfällen und Betreuungsdefiziten kommen wird. Ramona Seeger, Landesvorstandssprecherin der GEW Bremen, berichtet, dass die Arbeitgeber bisher kein verhandlungsfähiges Angebot unterbreitet haben. Auch Beschäftigte bei freien Trägern wie dem Arbeiter-Samariter-Bund und dem Martinshof sind zum Streik aufgerufen. Seeger betont, dass nicht nur tarifbeschäftigte Lehrkräfte von den Sparmaßnahmen betroffen sind, sondern dass die gesamte Bildungssituation in Bremen auf dem Spiel steht.
Proteste und Forderungen
Der Unmut über die Bremer Bildungspolitik ist groß. Bei einer kürzlichen Demonstration, an der Schätzungen zufolge zwischen 3.000 und 4.000 Schulbeschäftigte teilnahmen, wurde klar, dass das Fass übergelaufen ist. Auf einem Fronttransparent war deutlich zu lesen: „Es reicht. Entlastung jetzt!“ Neben den Plänen zur Erhöhung der Arbeitszeit kritisieren die Protestierenden auch die Verlängerung der Präsenzzeit an Schulen sowie die Streichung der Altersermäßigung für ältere Lehrkräfte. Diese Sparmaßnahmen machen Bremen als Arbeitsplatz unattraktiv für Pädagogen, warnt GEW-Landessprecher Fabian Kinz. Nach einer wissenschaftlichen Untersuchung zeigt sich, dass das Personal zunehmend unter hohen zeitlichen und psychischen Belastungen leidet.
Die GEW ruft dazu auf, dass sich Schulbeschäftigte organisieren und ihre Stimme in der bevorstehenden Tarifrunde laut erhoben wird. Dies könnte besonders wichtig werden, da unser Bildungssystem dringend Verbesserungen in den Arbeitsbedingungen benötigt. Denn wie Kinz eindringlich betont, könnten die Maßnahmen zur Erhöhung der Präsenzzeit und die Abschaffung der Unterrichtsermäßigung zu mehr Krankenständen und Unterrichtsausfällen führen. Auch die geplante Einstellung der bezahlten Ausbildung für Erzieher in der Praxisintegrierten Ausbildung (PIA) stieß auf scharfe Kritik.
Ein Blick auf die Tarifverhandlungen
Die aktuellen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst wurden seit dem 3. Dezember von der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) geführt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Gespräche entwickeln, da bisher kein konkretes Angebot von Seiten der Arbeitgeber vorliegt. Die GEW hofft auf eine hohe Streikbeteiligung, um die Verhandlungsposition zu stärken. Während Verdi sich der DGB-Aktion anschließt, plant sie bislang keine eigenen Warnstreiks.
Die Stimmung ist angespannt, und die kommende Woche wird entscheidend sein sowohl für die Lehrkräfte als auch für die Bildungspolitik in Bremen insgesamt. Die Herausforderungen sind groß, und die Zeit drängt: Es ist nicht nur die Bildung, die auf dem Spiel steht, sondern auch die Arbeitsbedingungen unzähliger Beschäftigter, die Tag für Tag für unsere Kinder da sind.
Wie Ramona Seeger richtig anmerkt, lohnt es sich, für eine Verbesserung der Bedingungen zu kämpfen. Denn nur so wird Bildung künftig in Bremen wieder attraktiver für die Lehrkräfte werden.
Weitere Informationen finden Sie in den Artikeln von Weser-Kurier, Kreiszeitung und ver.di.