Schock für Bremen: ArcelorMittal stoppt Umstellung auf grünen Stahl!

Schock für Bremen: ArcelorMittal stoppt Umstellung auf grünen Stahl!
Bremen, Deutschland - Was ist los in der Stahlbranche? Die jüngste Entscheidung von ArcelorMittal, die Umstellung auf klimafreundliche Stahlproduktion in seinen Werken in Bremen und Eisenhüttenstadt vorerst abzulehnen, sorgt für massive Wellen. Die Entscheidung stieß auf scharfe Kritik von allen Seiten: Landes- und Bundespolitik, der IG Metall, dem Betriebsrat sowie dem BUND zeigen sich empört und fordern klare Schritte zur Verbesserung. Laut butenunbinnen.de ist das Bremer Stahlwerk einer der größten Arbeitgeber in der Region mit etwa 3.300 Beschäftigten und verantwortlich für rund 50 Prozent des CO2-Ausstoßes in Bremen.
Die Gegebenheiten haben sich allerdings nicht wie gewünscht entwickelt. ArcelorMittal führt die Absage des milliardenschweren Projekts zur Umstellung auf „grünen“ Wasserstoff auf fehlende Wirtschaftlichkeit und die hohe Kosten für Wasserstoff zurück. Auch US-Zölle und der Wettbewerb mit günstigem Stahl aus Drittstaaten belasten das Geschäft. Die Subventionen von insgesamt ca. 850 Millionen Euro, die der Bund und das Land Bremen in Aussicht gestellt hatten, könnten nun in den Sand gesetzt werden
.
Ein schwerer Schlag für Bremen
Der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte spricht von einem „schweren Schlag für den Wirtschaftsstandort Bremen“. Die IG Metall äußert sich ähnlich und betont, dass die Glaubwürdigkeit des Unternehmens spürbar erschüttert ist. Vor allem unter den Mitarbeitern herrscht große Verunsicherung; etwa 58 Prozent befürchten das Scheitern der Umstellung auf grünen Stahl. Betriebsversammlungen wurden stattdessen abgesagt, und eine Kundgebung wird organisiert, um die Enttäuschung zu kanalisiert.
Besonders brisant: Das Bremer Stahlwerk produziert jährlich 3,5 Millionen Tonnen Flachstahl und ist damit für ungefähr 5 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr verantwortlich. Diese Emissionen machen einen erheblichen Teil der deutschen Industrieemissionen aus, die als größte CO2-Emittenten des Landes gelten. Laut Umweltbundesamt berichtet die Stahlbranche in Deutschland über 19,2 Millionen Tonnen CO2, was 6,6 Prozent der Gesamtemissionen entspricht.
Reaktionen und weitere Auswirkungen
Die politischen Reaktionen auf die Entscheidung von ArcelorMittal sind vielfältig. Während der Bürgermeister für eine neue Strategie plädiert, sehen CDU und FDP die Bremens Regierung in der Pflicht und kritisieren sie scharf. Der BUND betont, dass die Klimaziele des Landes ohne ein dekarbonisiertes Stahlwerk nicht erreichbar sind und fordert ein schnelles Umdenken. Auch das Bundeswirtschaftsministerium äußert Unverständnis und appelliert an ArcelorMittal, den Dialog mit den Beschäftigten zu suchen.
Zusammengefasst steht die Stahlindustrie auch weiterhin auf der Kippe. Das Projekt zur Umstellung auf umweltfreundliche Technologien hängt jetzt in der Luft, während andere Hersteller wie Thyssenkrupp Steel weiterhin eine Direktreduktionsanlage in Duisburg planen. Wie es mit ArcelorMittal weitergeht, bleibt abzuwarten. Die Herausforderungen sind groß – sowohl für das Unternehmen als auch für die Beschäftigten, die auf einen Wandel hoffen.
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Ort | Bremen, Deutschland |
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