Staatsarchiv Bremen: Finanzierungskrise bedroht Millionenprojekt!

Bund unterstützt Bremer Kulturprojekte mit über 47 Millionen Euro, doch das Staatsarchiv benötigt dringend zusätzliche Mittel für den Ausbau.
Bund unterstützt Bremer Kulturprojekte mit über 47 Millionen Euro, doch das Staatsarchiv benötigt dringend zusätzliche Mittel für den Ausbau. (Symbolbild/MND)

Staatsarchiv Bremen: Finanzierungskrise bedroht Millionenprojekt!

Bremen, Deutschland - In Bremen gibt es derzeit großen Druck hinter den Kulissen, wenn es um die Finanzierung wichtiger Kulturprojekte geht. Besonders das Ausbauprojekt des Staatsarchivs, das mit 13 Millionen Euro veranschlagt ist, steht im Fokus. Der Bund hat bereits 4,1 Millionen Euro zugesagt und auch private Spender haben sich mit 500.000 Euro beteiligt. Doch der Bremer Senat hat bisher keinen Cent bereitgestellt, was für Besorgnis sorgt, wie butenunbinnen.de berichtet.

Die Dringlichkeit des Projekts wurde jüngst von Konrad Elmshäuser, dem Leiter des Staatsarchivs, in der Kulturdeputation erneut betont. Aktuell sind die finanzielle Lage und die anstehenden Entscheidungen alles andere als sicher; es existiert kein Plan B, falls das Geld nicht bereitgestellt wird. Die Aufschlüsselung der Mittel zeigt, dass der Rest des Budgets aus einem Sondervermögen und dem Kulturetat stammen soll. Eine Bundesseite hatte bereits eine Fristverlängerung für die Bereitstellung dieser Mittel eingeräumt.

Finanzierungsdebatten und Zukunftsvisionen

Parallel dazu müssen sich die zuständigen Stellen auch um die allgemeine Kulturfinanzierung kümmern. So hat der die Bundestagsabgeordneten Elisabeth Motschmann (CDU) und Sarah Ryglewski (SPD) sichergestellt, dass Bremen über 47 Millionen Euro für verschiedene Kulturprojekte erhält. Allerdings blieb das Staatsarchiv hierbei ausgenommen, was Elmshäuser sehr enttäuschte, jedoch ohne Groll äußerte. Diese Diskussionen sind Teil einer größeren Debatte um die Finanzierung der Bremer Kultur und wie Bremen eigene Mittel ergänzen kann. So plant Carmen Emigholz, Kulturstaatsrätin von Bremen, eine „groß angelegte Spendenaktion“, um mehr Mittel zu generieren. Auch die Umgestaltung des Wahrzeichens, der Glocke, wird angestrebt, wobei Bremen etwa die Hälfte der geschätzten 80 Millionen Euro aufbringen muss.

Die Umgestaltung des Staatsarchivs sei laut Elmshäuser die bedeutendste Archivneubau-Maßnahme der Nachkriegszeit. In einem stark umkämpften Feld wie der Kulturfinanzierung könnte eine Einordnung in den Bremer Koalitionsvertrag entscheidend sein, um die nötigen Zuschüsse zu erhalten. Und das geht Hand in Hand mit den allgemeinen Bestrebungen, den Kulturhaushalt für 2025 auf 108 Millionen Euro zu erhöhen, um die Existenz der kulturellen Infrastruktur wie Theater, Museen und Bibliotheken zu sichern.

Kultur als Teil der Gemeinschaft

Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten wird die kulturelle Förderung in Bremen intensiv diskutiert. Der Kulturausschuss betont die Notwendigkeit, Kultur als einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft und Wirtschaft zu sehen. Ein Augenmerk gilt auch der sozialen Barrierefreiheit und der Anwerbung neuer Besucher. Immerhin hatte das Theater Bremen im vergangenen Jahr 190.000 Besucher, was zeigt, dass kulturelle Angebote nach wie vor hoch im Kurs sind. Allerdings warnen Experten davor, dass Einsparungen im Kulturbereich gravierende negative Auswirkungen auf Bildung, Kriminalität, Wirtschaft und Tourismus haben könnten, wie die Analyse auf politikkultur.de verrät.

Für die Bremer lohnt sich daher das Engagement: „Nicht aufgeben, für die Kultur zu kämpfen“ lautet das Motto. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Entwicklungen um das Staatsarchiv und die breitere Kulturfinanzierung in den kommenden Wochen gestalten werden. Die nächste Senatssitzung nach der Sommerpause wird entscheidend sein, ob die notwendigen Schritte eingeleitet werden können.

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OrtBremen, Deutschland
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