Wiebke Winter: Bremer CDU hat jetzt ihre erste Frauenführung!

Wiebke Winter wird neue Fraktionsvorsitzende der Bremer CDU. Sie ist die erste Frau in dieser Position und strebt 30% Stimmen für 2027 an.
Wiebke Winter wird neue Fraktionsvorsitzende der Bremer CDU. Sie ist die erste Frau in dieser Position und strebt 30% Stimmen für 2027 an. (Symbolbild/MND)

Wiebke Winter: Bremer CDU hat jetzt ihre erste Frauenführung!

Bremen, Deutschland - Die Bremer CDU hat einen neuen Wind in ihre Reihen bekommen: Wiebke Winter wurde am 16. Juni 2025 zur neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt, was sie zur ersten Frau in dieser Position in der Geschichte der Bremer CDU macht. Bei der Wahl erhielt sie beeindruckende 22 von 24 Stimmen, nur eine Abstimmung war gegen sie, und es gab eine Enthaltung. Damit tritt sie in die Fußstapfen von Frank Imhoff, der nach einer langen politischen Karriere nicht mehr für den Fraktionsvorsitz kandidiert hat, aber weiterhin als Abgeordneter aktiv bleiben wird. Imhoff hatte Winter zuvor als seine Nachfolgerin vorgeschlagen und sprach von einem signifikanten Generationenwechsel innerhalb der Partei, was für frischen Schwung sorgen dürfte.

Wiebke Winter, die im Jahr 1996 in Kiel zur Welt kam und 1999 nach Bremen zog, ist erst 29 Jahre alt und seit zwei Jahren Mitglied der Bremischen Bürgerschaft. Zuvor war sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende und hat sich einen Namen im Landes- und Bundesvorstand der CDU gemacht. Ihre Anfänge in der Politik träumte sie sich nicht von ungefähr: Die junge Politikerin ist Jahrgangsbeste des Gymnasiums Vegesack, studierte Rechtswissenschaften und promovierte an der renommierten Bucerius Law School. Im Januar 2021 wurde sie in den CDU-Bundesvorstand gewählt und ist zudem Mitgründerin der „Klimaunion“.

Ein klarer Kurs für die Zukunft

Winter hat sich zum Ziel gesetzt, bei der nächsten Bürgerschaftswahl 2027 einen Stimmenanteil von 30 Prozent für die CDU zu erreichen. „Wir müssen auf die Bürger zugehen und ihre Anliegen ernst nehmen“, betonte sie in ihrer Antrittsrede. Sie will die CDU als attraktive und moderne Partei präsentieren, die nicht nur die älteren Wähler, sondern besonders auch die jüngere Generation anspricht.

Mit der Wahl von Winter und der Ernennung von Martin Michalik und dem Parteichef Heiko Strohmann zu ihren Stellvertretern wird deutlich, dass die Bremer CDU sich auf eine neue Strategie und ein neues Team verlässt. Dabei ist es besonders bemerkenswert, dass Wiebke Winter als Frau in einer Zeit an die Spitze rückte, in der die politische Repräsentation von Frauen noch immer ausbaufähig ist. Ein Blick in die Geschichte zeigt, wie Sonne und Schatten des Frauenanteils in der Politik wechselten: Seit der Einführung der Gleichberechtigung im Grundgesetz sind Frauen zwar rechtlich gleichgestellt, doch die Umsetzung in politischen Ämtern blieb oft hinter den Erwartungen zurück.

Der lange Weg zur Gleichstellung

Der Frauenanteil in der Politik ist ein Thema, das nicht nur Politikerinnen betrifft, sondern die gesamte Gesellschaft. Laut einer Analyse über 50 Jahre Frauen in der Politik war der Frauenanteil in den 1960er und 1970er Jahren im Bundestag von bescheidenen 10% und weniger geprägt. Erst in den 1980ern zeigte sich eine positive Entwicklung, und seitdem gab es immer wieder Fortschritte, jedoch oftmals in Wellen, gefolgt von Stagnationen. Auch Wiebke Winter ist sich der Herausforderungen bewusst, mit denen Frauen in der Politik konfrontiert sind, und sie strebt an, den Weg für eine inklusivere und gerechtere politische Landschaft zu ebnen, so wie es Elisabeth Selbert im Jahr 1949 mit dem Grundgesetz maßgeblich vorangetrieben hat.

Der erfolgreiche Einstieg von Wiebke Winter in die Bremer CDU könnte der Beginn eines neuen Kapitels in der Partei und der Stadt sein. Denn das Potenzial, das in einem Generationenwechsel steckt, ist immens. Es bleibt spannend, wie sie und ihr Team die politischen Karten in Bremen neu mischen werden.

Für weitere Details über die Wahl von Wiebke Winter als Fraktionsvorsitzende lesen Sie mehr bei Zeit und Kreiszeitung und erfahren Sie mehr über den Kontext der Frauenpolitik in Deutschland auf bpb.

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OrtBremen, Deutschland
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