Bremerhaven Weihnachtsmarkt stellt um: Lumumba bleibt tabu!
Bremerhavens Weihnachtsmarkt 2025 streicht umstrittenen Namen „Lumumba“ für Heiße Schokolade, um Rassismus zu vermeiden.

Bremerhaven Weihnachtsmarkt stellt um: Lumumba bleibt tabu!
Weihnachtszeit in Bremerhaven hat nicht nur festliche Stimmung im Angebot, sondern auch hitzige Debatten. Der Bremerhavener Weihnachtsmarkt hat sich entschlossen, die Tradition des Verkaufs von heißer Schokolade mit Alkohol unter dem Namen „Lumumba“ zu ändern. Die Erlebnis Bremerhaven GmbH hat die Standbetreiber gebeten, die Bezeichnung zu überdenken und Alternativen wie „Kakao mit Schuss“ oder „Heiße Schokolade mit Rum“ anzubieten. Diese Maßnahme kommt nicht von ungefähr, denn der Name erinnert an Patrice Lumumba, einen kongolesischen Freiheitskämpfer, der 1961 ermordet wurde. Diese historische Verbindung sorgt seit geraumer Zeit für Diskussionen, insbesondere unter den Kritiker:innen, die es als respektlos empfinden, ein alkoholisches Getränk nach einem Mann zu benennen, der für seine Ideale gekämpft hat.
Michael Gerber, Geschäftsführer der Erlebnis Bremerhaven GmbH, hat betont, dass man Rassismus in jeglicher Form verurteilt und die Standbetreiber über die Problematiken rund um den Namen aufgeklärt wurden. Obwohl es keine verbindliche Vorschrift zur Umbenennung gibt, haben viele Anbieter bereits auf die Anfrage reagiert und den Namen „Lumumba“ aus ihrem Sortiment gestrichen, was die Debatte um den Begriff auf dem Bremerhavener Weihnachtsmarkt nunmehr verstärkt.
Debatte über Respekt und Tradition
Die Verwendung des Namens „Lumumba“ ist nicht nur ein lokales Thema. Die Diskussion über den Rassismus-Aspekt findet auch in zahlreichen anderen deutschen Städten statt. So wurde beispielsweise auch den Standbetreibern auf dem Weihnachtsmarkt in Kassel nahegelegt, keine Getränke mehr unter diesem Namen anzubieten. Hier fördert Kassel Marketing die Idee, einen einladenden Ort zu schaffen, an dem sich alle Menschen respektiert fühlen. Ein gutes Händchen für Sensibilität zeigen! Auf dem Weihnachtsmarkt in Frankfurt wurde bereits im Vorjahr empfohlen, den Namen „Lumumba“ nicht mehr zu verwenden, und dies hatte zur Folge, dass es in diesem Jahr keinen Stand mehr gibt, der diese Getränke anbietet.
Die Umbenennungsdebatte wird von widersprüchlichen Reaktionen begleitet. In sozialen Netzwerken gibt es sowohl Befürworter der Änderung als auch Kritiker, die den ursprünglichen Namen beibehalten möchten. Diese Thematik hat die Gemüter also erhitzt und viele stellen sich die Frage: Wie viel Tradition kann oder sollte man aufgeben, um gesellschaftlichem Respekt entgegenzukommen?
Gesellschaftlicher Wandel im Fokus
Gerber sieht die Umbenennung als wichtiges Zeichen einer positiven gesellschaftlichen Veränderung. Die Entscheidung für einen respektvolleren Umgang mit der Sprache zeigt, dass die Gesellschaft sich weiterentwickelt. In einer Welt, in der viel über Identität und Geschichte diskutiert wird, sind Empathie und Verständnis gefragt. Doch wie auch immer man zu dieser Entscheidung steht, sicher ist, dass der Bremerhavener Weihnachtsmarkt mit seinem vielseitigen Angebot und den aktuellen Diskussionen ohne Zweifel im Mittelpunkt des Interesses steht.
Für die Besucher bleibt zu hoffen, dass der Glühwein und die festliche Atmosphäre verlorene Traditionen und Interessen in den Hintergrund drängen. Dennoch wird dieser Weihnachtsmarkt auch in diesem Jahr wieder ein Ort des Zusammenkommens und des Austausches sein – inmitten aller Diskussionen.