Bahn-Apokalypse: A24 zwischen Berlin und Hamburg neun Monate gesperrt!

Bahn-Apokalypse: A24 zwischen Berlin und Hamburg neun Monate gesperrt!
Hamburg, Deutschland - Die Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg steht vor einer gewaltigen Herausforderung: Ab dem 1. August 2025 wird die A24 aufgrund umfassender Sanierungsarbeiten für einen Zeitraum von neun Monaten vollständig gesperrt. Wie die Berliner Zeitung berichtet, kritisiert Heiner Monheim, Sprecher der Bürgerbahn, die geplante Totalsperrung der 280 Kilometer langen Verbindung zwischen Berlin-Spandau und Hamburg-Rothenburgsort. Die bevorstehenden Arbeiten markieren die längste Betriebsunterbrechung der Bahn in Friedenszeiten in Deutschland und betreffen vor allem Pendler sowie Nahverkehrsnutzer.
Die Auswirkungen auf den Fernverkehr sind ebenfalls erheblich, da der Fahrplan um rund 50% reduziert wird. ICE-Züge benötigen durch Umleitungen über Stendal und Uelzen bis zu 45 Minuten länger. Pendler müssen auf Busse zurückgreifen, was die Reisezeiten um bis zu 3 Stunden und 40 Minuten verlängern kann. Monheim fordert daher, die Sperrung nochmals zu überdenken und schlägt vor, die Arbeiten auf Wochenenden und Nächte zu beschränken, um den Pendelverkehr nicht unnötig zu belasten.
Alternativen und Ersatzverkehr
Um die Mobilität der Reisenden während der Sanierungsarbeiten aufrechtzuerhalten, plant die Deutsche Bahn in Zusammenarbeit mit einem privaten Konsortium einen Schienenersatzverkehr (SEV). Täglich sollen über 170 Busse eingesetzt werden, die bis zu 86.000 Kilometer zurücklegen, um eine bequeme Reisemöglichkeit zu gewährleisten. Das Ziel dieses Ersatzverkehrs ist es, jedem Fahrgast einen Sitzplatz anzubieten, was angesichts der hohen Nachfrage und der begrenzten Kapazitäten eine Herausforderung darstellt, vor allem im berlinnahen Raum Falkensee berichtet die VBB.
Es gilt, den Mangel an Erfahrungswerten zur Verkehrsnachfrage während der Baumaßnahmen zu berücksichtigen, da die Verkehrsanbieter auf unerwartete Änderungen reagieren müssen. Wilfried Kramer vom Verkehrsclub Deutschland bemängelt in diesem Kontext die unzureichenden Ersatzkonzepte, die zu den verlängerten Reisezeiten führen könnten. Der Bund zeigt sich hingegen gelassen und verweist auf erfolgreiche Schienenersatzverkehre bei früheren Sanierungen.
Technische Herausforderungen
Einen weiteren Stein des Anstoßes bildet die Verzögerung bei der Einführung eines neuen Signalsystems (ETCS) durch die Deutsche Bahn. Monheim hebt hervor, dass viele der geplanten Bauarbeiten keine Totalsperrung verlangen würden und dennoch mehr Flexibilität bei den Baumaßnahmen möglich wäre. Um den reibungslosen Ablauf zu unterstützen, werden auch sechs zusätzliche Überleitstellen vorgesehen.
Für Reisende ist es wichtig, aktuelle Informationen zu Streckensperrungen, Bauarbeiten und Verspätungen in Echtzeit wahrzunehmen. Die Deutsche Bahn bietet hierzu einen umfassenden Service, darunter die DB Navigator App, die aktuellste Abfahrtszeiten und Störungen anzeigt, sowie Informationen über Bahnhofsanzeigen und Lautsprecherdurchsagen.
Die bevorstehenden Arbeiten werden mit Sicherheit viele Reisende vor Herausforderungen stellen. Während die Deutschen Bahn und die Verkehrsanbieter bereits an Lösungen arbeiten, bleibt die Frage, ob die Maßnahmen den Bedürfnissen der Fahrgäste gerecht werden können. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Ängste der Pendler gerechtfertigt sind oder ob die Ersatzlösungen tatsächlich einen reibungslosen Transport gewährleisten können.
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Ort | Hamburg, Deutschland |
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