Jüdisches Leben in Hamburg: Dialog, Kultur und neue Herausforderungen!

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David Rubinstein, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Hamburg, fördert Bildung und Dialog im sich wandelnden Eimsbüttel.

David Rubinstein, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Hamburg, fördert Bildung und Dialog im sich wandelnden Eimsbüttel.
David Rubinstein, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Hamburg, fördert Bildung und Dialog im sich wandelnden Eimsbüttel.

Jüdisches Leben in Hamburg: Dialog, Kultur und neue Herausforderungen!

In einer Welt, die sich zunehmend polarisiert, steht die Jüdische Gemeinde Hamburg unter der Leitung von David Rubinstein ein weiteres Mal für den Dialog und den Austausch ein. Rubinstein, Geschäftsführer der Gemeinde, hat die Aufgabe, das Joseph-Carlebach-Bildungshaus zu leiten, welches sowohl eine Kita als auch eine Stadtteilschule umfasst. Hier wird integrative Bildung großgeschrieben: Rund 50% der Schüler*innen sind nicht jüdischen Glaubens. Das Ziel ist klar: Bildung soll Brücken bauen und Vorurteile abbauen. Aktuell erarbeitet die Gemeinde Schulungsmaterialien, um sicherzustellen, dass alle Schüler*innen eine Synagoge in ihrer Nähe besuchen und mehr über jüdisches Leben erfahren.

Am 9. November 2025 fand eine bedeutende Gedenkveranstaltung auf dem Joseph-Carlebach-Platz statt, an der über 500 Menschen teilnahmen. Diese Versammlung erinnerte an die Novemberpogrome von 1938, die verheerende Angriffe auf jüdisches Leben, darunter auch die Bornplatzsynagoge, zur Folge hatten. Es ist ein starkes Zeichen der Solidarität und des Respekts in der Grindel-Nachbarschaft, wo die Beziehung zur jüdischen Gemeinde offen und respektvoll ist.

Ein Symbol für die Zukunft

Der geplante Neubau der Bornplatzsynagoge, der die Gemeinschaft stärken soll, wird mit Hochspannung erwartet. Daniel Sheffer, der Gründer der “Initiative zum Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge”, verfolgt mit seinem Team das Ziel, die Erinnerung an jüdisches Leben in Hamburg und darüber hinaus zu bewahren. Die Anfang 2021 gegründete Stiftung Bornplatzsynagoge unterstützt den Bau und die Öffentlichkeitsarbeit. Ihre Richtigkeit wurde durch eine Machbarkeitsstudie unterstrichen, die 600.000 Euro vom Bund erhielt.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Gestaltung des neuen Gebäudes, das nicht nur eine Synagoge, sondern auch ein Café und eine Bibliothek beherbergen soll. Ein Verzicht auf Zäune soll dabei ein Zeichen für die Sichtbarkeit jüdischen Lebens setzen und eine Kultur der Begegnung fördern. Damit will man dem zunehmenden Antisemitismus in Deutschland, wo 2022 über 2.600 antisemitische Delikte registriert wurden, aktiv entgegensteuern.

Antisemitismus im Fokus

Juden in Deutschland stellen mit weniger als 0,2% der Bevölkerung eine Minderheit dar, deren Zukunft zurzeit unter Druck steht. Der Anstieg antisemitischer Vorfälle, besonders in Zeiten internationaler Konflikte, zeigt, dass auch Jahrzehnte nach dem Holocaust das Thema Antisemitismus nach wie vor aktuell ist. Hochgeschätzte Statistiken belegen, dass 2022 rund 30% der Befragten antisemitische Witze im Alltag erlebten. Antisemitische Einstellungen sind in Teilen der Gesellschaft tief verwurzelt, wie auch die IHRA-Definition von Antisemitismus verdeutlicht.

Die Jüdische Gemeinde plant mit den Jüdischen Kulturtagen, das Bewusstsein für die jüdische Kultur zu stärken und verschiedenen Dialoge zu initiierten. Diese Veranstaltungen sollen helfen, Vertrauen zwischen den verschiedenen Gemeinschaften herzustellen und zeigen, dass das Finden von Lösungen für Herausforderungen gemeinsam möglich ist.

Rubinstein nimmt diese Fragen ernst und äußert den Wunsch nach einem Jüdischen Museum in Hamburg, um die lebendige jüdische Geschichte zu vermitteln und interkulturellen Austausch zu fördern. Es geht darum, in einem gemeinsamen Raum die Vergangenheit zu würdigen und die Zukunft aktiv zu gestalten – ein Balanceakt, der nur im Zusammenhalt gelingen kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Jüdische Gemeinde Hamburg und ihre Mitglieder bestrebt sind, trotz der Herausforderungen, vor denen sie stehen, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Mit der neuen Bornplatzsynagoge wird ein Meilenstein gesetzt, der nicht nur Rückschau hält, sondern auch voller Hoffnung in die Zukunft blickt.