Geothermie-Desaster in Wilhelmsburg: Wärme-Wende droht zu scheitern!

Geothermie-Desaster in Wilhelmsburg: Wärme-Wende droht zu scheitern!
Hamburg-Wilhelmsburg, Deutschland - In einer Zeit, in der die Energiewende überall im Land auf der Agenda steht, scheint das Geothermieprojekt in Hamburg-Wilhelmsburg mehr Hürden als Erfolge zu verzeichnen. Die Grünen in Hamburg setzen auf eine nachhaltige Energie-Wende, doch die Realität sieht anders aus. Bild berichtet von einem verzögerten Projekt, das einst dazu gedacht war, die Wärmeversorgung von 6.000 Haushalten zu sichern. Anstelle der erhofften 130 Grad Celsius aus den geplanten 3.000 Metern Tiefe gibt es derzeit nur kaltes Wasser bei 48 Grad aus 1.000 Metern.
Ursprünglich war die kommerzielle Wärmelieferung für das Frühjahr 2025 angedacht, doch nun wird ein neuer Starttermin für 2026 anvisiert, wie auch stern.de mitteilt. Der ehemalige Umweltsenator Jens Kerstan hatte die Idee, die Geothermietechnologie als Schlüssel zur Wärmeversorgung zu nutzen. Die Realität zeigt jedoch, dass elektrische Wärmepumpen das kalte Wasser nur auf maximal 80 Grad heizen können, was immer noch weit unter dem Zielwert liegt.
Verzögerungen und Kosten
Das Geothermieprojekt ist nicht nur von technischen Herausforderungen geprägt; auch die Kosten bleiben im Dunkeln. 22,5 Millionen Euro wurden aus Berlin für das Vorhaben bereitgestellt, während die bisherigen Bohrungen bereits 17 Millionen Euro gekostet haben. Die Energiewerke haben sich zu den Gesamtinvestitionen bisher nicht geäußert und der Start des Projekts verschiebt sich immer weiter. Eine neuerliche Bohrung könnte notwendig werden, was wiederum eine Genehmigung erfordert.
Derzeit können die Energiewerke gerade einmal 3.700 Wohneinheiten in Wilhelmsburg versorgen, was einer stark reduzierten Kapazität entspricht. Von den 538.000 Wohneinheiten in Hamburg, die aktuell mit Fernwärme beheizt werden, stellt dies nur einen Bruchteil dar. Zudem gibt es seit dem 1. Mai eine Preiserhöhung für Fernwärme und Heißwasser um fast ein Drittel für Neukunden – bestandskunden werden ebenfalls schrittweise höhere Preise ab 2026 erwarten.
Hoffnung auf nachhaltige Wärme
Obwohl das Projekt auf der Kippe zu stehen scheint, bleibt die Hoffnung der Betreiber, dass die Nachfrage nach ökologischer Wärme ab 2030 zunehmen könnte. Die neue Umweltsenatorin Katharina Fegebank erbt diese Probleme und muss sich nun der Herausforderung stellen, die gesteckten Ziele im Bereich der Erneuerbaren Energien zu erreichen.
Geothermie ist eine vielversprechende Technologie, die nach wie vor als umweltfreundlich gilt. Ohne CO2-Emissionen während des Betriebs könnte sie eine tragende Rolle in der zukünftigen Energieversorgung spielen. Laut ENGIE könnte mit einer Kilowattstunde Strom für Wärmepumpen bis zu fünf Kilowattstunden Wärme gewonnen werden. Doch bis wir in Hamburg die Vorteile der Erdwärme voll ausschöpfen können, ist es ein steiniger Weg, den es zu gehen gilt.
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Ort | Hamburg-Wilhelmsburg, Deutschland |
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