St. Pauli kämpft gegen Kritik: Fliegen für die Nachhaltigkeit?

St. Pauli kämpft gegen Kritik: Fliegen für die Nachhaltigkeit?
St Pauli, Hamburg, Deutschland - Im Herzen Hamburgs sorgt der FC St. Pauli nicht nur auf dem Spielfeld für Aufsehen, sondern auch mit seinen klaren Werten und seinem Engagement für Nachhaltigkeit. St. Pauli ist bekannt für Prinzipien wie Toleranz, Vielfalt und Solidarität. Gerade in der aktuellen Debatte um umweltfreundliche Mobilität wird jedoch der Verein häufig kritisch beäugt, insbesondere wenn es um die An- und Abreise zu Auswärtsspielen geht. Der Klub steht immer wieder in der Schusslinie, wenn es um die Nutzung von Flugreisen geht. In einem Podiumsgespräch während des „Sports, Medicine and Health Summit“ in Hamburg hat Klub-Präsident Oke Göttlich nun Stellung bezogen und die Vorwürfe der Doppelmoral konteriert. „Bei uns gelten andere Maßstäbe als bei anderen Vereinen wie dem HSV“, so Göttlich. Dies gehe auf die besonderen Bedürfnisse der Spieler zurück, die durch Flugreisen bei ihrer Rekonvaleszenz unterstützt werden sollen.
Doch wie können Vereine wie St. Pauli und andere Klubs nachhaltiger agieren? Dabei kann eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie helfen. Der FC St. Pauli hat im Zuge der Corona-Pandemie eine solche Strategie ausgearbeitet, an der über 50 Personen beteiligt waren, von Ehrenamtlichen über Fans bis hin zu externen Experten. Mit dem Titel „NOT PERFECT BUT BETTER“ umfasst die Strategie sechs Handlungsfelder, die klar auf Dekarbonisierung und verantwortungsvolle Lieferketten abzielen. Jährliche Überprüfungen sorgen dafür, dass die gesteckten Ziele und Meilensteine kontinuierlich angepasst werden.
Sechs Handlungsfelder für nachhaltige Vereinsarbeit
- 1,5° Klub: Fokus auf Dekarbonisierung und Ressourcenschutz.
- Lieferketten mit Handabdruck: Verantwortungsbewusster Einkauf und positive Auswirkungen anstreben.
- Partnerschaften mit Sinn: Zusammenarbeit mit nachhaltigen Unternehmen fördern.
- Kiezhelden & Rabauken: Engagement bei sozialen Projekten und für Inklusion.
- Kultur: Stärkung der Positionierung gegen Rechts und Förderung von Vielfalt.
- Megafon: Nutzung der Vereinsreichweite zur Kommunikation von Nachhaltigkeitsthemen und Gerechtigkeit.
Wie andere Sportvereine präsentiert auch St. Pauli bei der Umsetzung seiner Strategien interessante Ansätze. Laut plant values sind praxisnahe Beispiele aus dem Sport essenziell, um nachhaltige Ziele zu erreichen. Diese sollen nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch soziale Aspekte berücksichtigen. Die Idee einer fairen Trikotbeschaffung und ökologischen Grünflächenpflege werden hier ebenso aufgeführt wie die Förderung des sozialen Miteinanders und der Gesundheitsförderung.
Der FC St. Pauli zeigt damit ein gutes Händchen, wenn es um die Integration von Nachhaltigkeit in den Verein geht. Unterstützt wird dieser spannende Ansatz durch eine klare Strategie und das Engagement unterschiedlichster Personen. Der Weg ist zwar nicht immer perfekt, aber Verbesserungen sind erkennbar. Dies zeigt, dass der Verein sich nicht nur um den Fußball kümmert, sondern auch um Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt. Ein Modell, das andere Vereine als Vorbild nehmen könnten.
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Ort | St Pauli, Hamburg, Deutschland |
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