Wohngeld in Hamburg: Antragsteller kämpfen monatelang gegen Wartezeiten!

Wohngeld in Hamburg: Antragsteller kämpfen monatelang gegen Wartezeiten!

Eimsbüttel, Hamburg, Deutschland - In Hamburg wird das Wohngeld für viele Bürger:innen zu einem Geduldsspiel. Die Bearbeitung von Anträgen dauert im Durchschnitt fast 19 Wochen, in einigen Stadtteilen wie Eimsbüttel sogar um einiges länger, wo Antragsteller direkt über 30 Wochen auf eine Entscheidung warten müssen. Der Druck auf die lokale Verwaltung wächst, und die Berichterstattung des NDR macht deutlich, dass es kaum noch zumutbar ist, in dieser ungewissen Wartezeit zu verweilen.

Besonders brisant ist die Situation für die rund 27.000 Menschen in der Stadt, die auf Wohngeld angewiesen sind, um ihre Miete zu stemmen, sei es trotz eines Jobs oder einer Rente. Die Linksfraktion hat sich entschlossen zu Wort gemeldet und die langen Bearbeitungszeiten scharf kritisiert. Laut Hamburg.de ist der Mangel an Personal sowie zahlreiche Krankheitsfälle die Hauptursache für die holprigen Abläufe in der Bearbeitung der Anträge. Dies führt nicht nur zu Unmut unter den Betroffenen, sondern auch zu wiederholten Protesten, wie zuletzt in Eimsbüttel, wo viele Familien einmal mehr auf die Straße gingen, um auf ihre schwierige Situation aufmerksam zu machen.

Behörde plant Reformen

Senator Andreas Dressel von der SPD zeigt sich ebenfalls unzufrieden mit den Verhältnissen und hat angekündigt, die Verfahren zu beschleunigen. Ein Ansatz könnte die Vereinfachung der Antragsverfahren sein. Aktuell müssen Anträge vollständig ausgefüllt und mit entsprechenden Nachweisen belegt werden, was, wie die Behörde anmerkt, die Bearbeitungsdauer zusätzlich verlängern kann, falls Unterlagen fehlen oder unvollständig sind.

Ebenfalls in der Kritik stehen die Bearbeitungszeiten beim Elterngeld, die in Eimsbüttel im Durchschnitt 78 Tage betragen und in Altona sogar bis zu 97 Tage dauern können. Dressel bezeichnete die Wartezeiten als inakzeptabel und kündigte an, auch hier Verbesserungen voranzutreiben.

Keine Nachteile für Antragsteller

Es ist wichtig zu wissen, dass längere Bearbeitungszeiten nicht zu Lasten der Antragsteller gehen. Sobald ein Antrag eingereicht wird, haben die Betroffenen Anspruch auf rückwirkende Nachzahlungen des Wohngelds. Wie die Verwaltung bestätigt, erfolgt die Auszahlung für den Zeitraum seit Antragstellung, und maßgeblich ist lediglich der Monat, in dem der Antrag bei der Wohngeldbehörde eingegangen ist.

Umso drängender ist die Frage, wie die Stadt diese Herausforderungen anpackt, um den Bedürfnissen der Bürger:innen gerecht zu werden. Angesichts steigender Lebenshaltungskosten ist schnelles Handeln dringend geboten, damit niemand im Regen stehen gelassen wird. Laut der Statistik der Bundesagentur für Arbeit betrifft diese Thematik die sozialen Grundbedürfnisse vieler Familien und sollte daher die oberste Priorität der Politik haben.