Gemeinde Luckow kämpft gegen Flüchtlingsunterkunft im alten Grenzgebäude!
Im Streit um eine Flüchtlingsunterkunft in Luckow klagt die Gemeinde gegen den Landkreis Vorpommern-Greifswald.

Gemeinde Luckow kämpft gegen Flüchtlingsunterkunft im alten Grenzgebäude!
In der kleinen Gemeinde Luckow im Ortsteil Rieth tobt ein Rechtsstreit, der in der Region für Aufsehen sorgt. Der Landkreis Vorpommern-Greifswald plant, ein ehemaliges Gebäude der Grenzschutzpolizei als Unterkunft für bis zu 50 Frauen und Kinder zu nutzen, was auf Widerstand der Gemeinde trifft. Bürgermeister Fabian Schöne und die Gemeindevertreter haben sich im Gerichtsverfahren einig erklärt und klagen gegen die Baugenehmigung des Landkreises, die am 7. Juli erteilt wurde. Die Bedenken der Gemeinde betreffen vor allem die Einhaltung baurechtlicher Vorschriften sowie Brandschutzmaßnahmen und die Erreichbarkeit von Rettungsdiensten. Das Gebäude, das zuvor auch vom Blauen Kreuz der Diakonie genutzt wurde, soll den Frauen und Kindern, die Gewalterfahrungen gemacht haben, einen sicheren Rückzugsort bieten.
Wie nordkurier.de berichtet, gab es in der Vergangenheit bereits Unruhe im Dorf, die eine Einwohnerversammlung nach sich zog. Trotz der ablehnenden Haltung der Gemeinde hat der Landkreis den Bedarf für eine Gemeinschaftsunterkunft bestätigt, eine Notwendigkeit, die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung verankert ist und speziell den Schutz von Frauen in der Migrationspolitik hervorhebt. Die Herausforderungen der Integration bleiben dabei ein wichtiges Thema, vor allem in Anbetracht des Rückgangs bei der Anzahl der zugewiesenen Asylbewerber und Flüchtlinge in der Region.
Rückgang der Flüchtlingszahlen
Die Situation rund um die Unterbringung von Geflüchteten ist nicht zuletzt auch durch die sinkenden Aufnahmezahlen beeinflusst. Im Landkreis Vorpommern-Greifswald kamen 2023 insgesamt 1.251 Asylbewerber und ukrainische Flüchtlinge an, während 2024 nur noch 757 Menschen eintrafen. Im laufenden Jahr 2025 wurden bisher lediglich 220 Personen dem Landkreis zugeteilt, wie ndr.de berichtet. Dies könnte den Kommunen helfen, die vor Ort untergebrachten Menschen besser zu versorgen. Dennoch sieht der Landkreis keinen Grund, die vorhandenen Gemeinschaftsunterkünfte zu schließen. Stattdessen sollen die Kapazitäten erhalten bleiben, um den Anforderungen gerecht zu werden, die die Landesregierung gesetzt hat.
Ihr gutes Händchen zeigen die zuständigen Stellen beim Umgang mit der Thematik, dennoch bleibt abzuwarten, wie der Rechtsstreit in Luckow ausgehen wird. Die deutlichen Bedenken der Gemeinde und die Herausforderungen der Integration der geflüchteten Menschen sind Themen, die den Dialog in der Region nachhaltig prägen werden.