Gewerkschaft warnt: 12-Stunden-Schichten gefährden unsere Gesundheit!

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Überlange Arbeitszeiten und Gesundheitsrisiken: Gewerkschaften warnen vor 12-Stunden-Schichten und fordern Rückkehr zum 8-Stunden-Tag.

Überlange Arbeitszeiten und Gesundheitsrisiken: Gewerkschaften warnen vor 12-Stunden-Schichten und fordern Rückkehr zum 8-Stunden-Tag.
Überlange Arbeitszeiten und Gesundheitsrisiken: Gewerkschaften warnen vor 12-Stunden-Schichten und fordern Rückkehr zum 8-Stunden-Tag.

Gewerkschaft warnt: 12-Stunden-Schichten gefährden unsere Gesundheit!

Die gegenwärtige Debatte über die Arbeitszeiten in Deutschland nimmt an Intensität zu, insbesondere in Schwerin. Rund 230.000 Arbeitsstunden leisten die Beschäftigten hier täglich. Der Geschäftsführer der Gewerkschaft NGG Mecklenburg-Vorpommern, Jörg Dahms, äußert sich besorgt über die geplanten Lockerungen der Arbeitszeitregelungen, die es ermöglichen sollen, 12-Stunden-Schichten einzuführen. Diese Entwicklung wird als besonders alarmierend betrachtet, da sie erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Arbeitnehmer haben könnte. Laut Dahms gefährden längere Arbeitszeiten die Gesundheit, was sich in typischen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen und sogar Depressionen niederschlagen kann.

Im Fokus steht das Schlaganfallrisiko, das sich bei Wochenarbeitszeiten von 55 Stunden und mehr um 33 Prozent erhöht. Dies wird durch die Tatsache untermauert, dass die Unfallgefahr mit jeder zusätzlichen Arbeitsstunde steigt: Ab der 12. Stunde verdoppeln sich die Unfallzahlen im Vergleich zu einem regulären 8-Stunden-Tag. Beschwerdefreiheit ist in dieser Diskussion ein zentraler Punkt, da Müdigkeit und nachlassende Konzentration lange Schichten zu einem hohen Risiko für alle Beteiligten machen. Diese unregelmäßigen Arbeitszeiten, wie sie oft in der Lebensmittelindustrie vorkommen, vertiefen die Belastung zusätzlich.

Die Stimme der Gewerkschaften

Dahms stellt auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Frage und appelliert an die Gesellschaft: Wer kümmert sich um die Kinder, wenn lange Arbeitstage zur Norm werden? Die NGG fordert ein klares Bekenntnis zum 8-Stunden-Tag und verbindet dieses Bekenntnis mit dem Aufruf zur Beteiligung an der DGB-Kampagne „Mit Macht für die 8“. Die Botschaft ist klar: „Am 8-Stunden-Tag darf keiner rütteln.“

Zusätzlich thematisiert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in aktuellen Berichten die gesundheitlichen Risiken, die durch steigende Überstunden entstehen. Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied, hebt hervor, dass jeder zehnte Vollzeitbeschäftigte mehr als 48 Stunden pro Woche arbeitet. Dies kann Erschöpfung und stressbedingte Erkrankungen begünstigen. Ein unsichtbarer Druck entsteht, insbesondere weil mehr als die Hälfte aller Überstunden in Deutschland nicht bezahlt wird. 2023 blieben 775 Millionen Überstunden unvergütet.

Gesunde Arbeitszeitmodelle für die Zukunft

Die Diskussion um die Arbeitszeiten und die Gesundheit der Beschäftigten führt zu einem wichtigen Thema: Wie können Arbeitszeitmodelle gestaltet werden, um die Gesundheit zu fördern? Studien zeigen, dass moderne Arbeitszeitmodelle, die Wahlfreiheit zwischen längeren Arbeitszeiten und mehr Freizeit bieten, sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen. Laut der BAuA-Arbeitszeitbefragung 2023 arbeiten Männer in Deutschland durchschnittlich 41,4 Stunden pro Woche, während Frauen es auf 35 Stunden bringen.

Lange Arbeitszeiten, gepaart mit Überstunden und verkürzten Ruhezeiten, erhöhen das Risiko für gesundheitliche Beschwerden, darunter körperliche Erschöpfung und Schlafstörungen. Beschäftigte, die in flexiblen Arbeitsmodellen arbeiten, berichten oft von einer besseren Work-Life-Balance. Eine verkürzte Wochenarbeitszeit könnte insbesondere für Frauen mit Familienverpflichtungen von Vorteil sein, da sie chronischen Stress abbaut und das allgemeine Wohlbefinden verbessert.

Ein ganzheitliches Betriebliches Gesundheitsmanagement, das flexible Modelle unterstützt, könnte langfristig sowohl die Gesundheit der Mitarbeitenden als auch den Erfolg der Unternehmen sichern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft in Bezug auf die geplanten Arbeitszeitänderungen weiterentwickeln wird, doch eines steht fest: Die Gesundheit der Beschäftigten muss an erster Stelle stehen.

Für weitere Informationen zu den gesundheitlichen Risiken bei Überstunden und möglichen Arbeitszeitmodellen, verweist die Nordkurier, der DGB und Haufe auf umfassende Analysen und Diskussionen.