Radler-Protest in Vorpommern: 80 Demonstranten fordern bessere Radwege!

Rund 80 Demonstranten fordern in Anklam bessere Radwege. Unterstützung von Bürgermeister und regelmäßige Demos geplant.
Rund 80 Demonstranten fordern in Anklam bessere Radwege. Unterstützung von Bürgermeister und regelmäßige Demos geplant. (Symbolbild/MND)

Radler-Protest in Vorpommern: 80 Demonstranten fordern bessere Radwege!

Anklam, Deutschland - Am heutigen Sonntag, dem 23. Juni 2025, fanden sich rund 80 radelnde Teilnehmer in Vorpommern zusammen, um für eine verbesserte Radweginfrastruktur im Peenetal zu demonstrieren. Organisiert vom Verein Vorpommersche Dorfstraße, versammelten sich die Demonstranten am Abzweig Klein Toitin, nachdem sie aus den Orten Jarmen und Neetzow geradelt waren. Bei sommerlichen Temperaturen von 29 Grad Celsius setzten sie ein kraftvolles Zeichen, indem sie die Bundesstraße B110 für 15 Minuten blockierten. Unterstützung erhielten sie von vier Bürgermeistern, darunter Grit Gawrich aus Bentzin und André Werner aus Jarmen, die sich für die Anliegen der Radfahrenden stark machen.

Der Verein Vorpommersche Dorfstraße hat seit über 30 Jahren unermüdlich für den Ausbau des Radwegenetzes im Peenetal gekämpft. Regelmäßige Fahrraddemos gehören dabei zum festen Bestandteil ihrer Protestkultur. Matthias Falk, Bürgermeister von Neetzow-Liepen, äußerte Bedenken hinsichtlich möglicher Verzögerungen durch anliegende Landeigentümer, während weiterhin Hoffnungen auf einen baldigen Beginn der Bauarbeiten an der B110 bestehen, voraussichtlich ab 2032. Geplant sind mehrere Bauabschnitte, die eine Verbreiterung der Fahrbahn von sechs auf acht Meter sowie begleitende Radwege umfassen sollen.

Forderung nach schnellerem Ausbau der Radwege

Die Dringlichkeit für den Ausbau der Radwege geht nicht nur von den Demonstranten aus. Die Grünen haben ebenfalls mehr Tempo bei Bau und Sanierung der Radwege in Mecklenburg-Vorpommern gefordert. Angesichts eines steigenden Radverkehrs, bedingt durch die vermehrte Nutzung von E-Bikes und einem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein, sind laut Jutta Wegner, Grünen-Landtagsabgeordnete, bessere Bedingungen für Radfahrende unbedingt erforderlich. Laut einer Antwort der Landesregierung stehen von über 9.400 Kilometern Bundes-, Landes- und Kreisstraßen nur etwa 30 Prozent mit straßenbegleitenden Radwegen zur Verfügung. Das Tempo des Ausbaus ist alarmierend: Bei der aktuellen Geschwindigkeit würde es 180 Jahre dauern, bis alle Landesstraßen über Radwege verfügen.

Notwendige Infrastruktur für mehr Sicherheit

Um die Sicherheit der Radfahrenden zu gewährleisten, wird von verschiedenen Seiten die Notwendigkeit einer verbesserten Radverkehrsinfrastruktur betont. Die 15 Leitlinien des ADFC fordern eine benutzerfreundliche Infrastruktur für alle Radfahrenden, die intuitiv nutzbar ist und eine hohe Attraktivität aufweist. Eine sichere Trennung zwischen Rad- und Auto-Verkehr sowie ausreichend Platz für verschiedene Radtypen stehen ganz oben auf der Liste der Forderungen. Gerade auch die Idee, physische Barrieren zwischen den Verkehrsteilnehmern einzuführen, könnte die Sicherheit nachhaltig erhöhen.

Insgesamt ist der Bedarf an einem durchgängigen, qualitativ hochwertigen Radverkehrsnetz mehr denn je gegeben. Um diesen Idealen näherzukommen, ist es entscheidend, die Unterstützung von Kommunen und der Landesregierung zu mobilisieren. Mit zusätzlichen Mittelbereitstellungen und einem intensiven Dialog könnte der Traum eines flüssigen und sicheren Radverkehrs in Mecklenburg-Vorpommern bald Realität werden.

Die Demonstranten setzen ihren Weg nach Neetzow fort, wo ein Gemeindefest auf sie wartet. Ihre anhaltende Stimme für bessere Radwege bleibt unüberhörbar, und sie planen bereits die nächsten Aktionen, um ihre Anliegen weiter zu vertreten.

Weitere Informationen können Sie auf den Seiten von Nordkurier, n-tv und ADFC nachlesen.

Details
OrtAnklam, Deutschland
Quellen