Geplantes Militärprojekt: Rügen als strategischer Hafen im Visier!

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Bergen auf Rügen: Ein Blick auf gescheiterte Marinestützpunkte und ihre Auswirkungen auf die Inselgeschichte bis 2025.

Bergen auf Rügen: Ein Blick auf gescheiterte Marinestützpunkte und ihre Auswirkungen auf die Inselgeschichte bis 2025.
Bergen auf Rügen: Ein Blick auf gescheiterte Marinestützpunkte und ihre Auswirkungen auf die Inselgeschichte bis 2025.

Geplantes Militärprojekt: Rügen als strategischer Hafen im Visier!

Die Insel Rügen, bekannt für ihre malerische Küste und den Tourismus, blickt auf eine lange und komplizierte Geschichte zurück. Diese ist besonders geprägt von den zahlreichen gescheiterten Versuchen, einen Marinehafen im Großen Jasmunder Bodden zu errichten. Diese ambitionierten Pläne hätten die militärische Landschaft Europas und die Identität der Region grundlegend verändert, doch alle Versuche endeten in Misserfolg.

Im Laufe der Jahrhunderte gab es drei große Phasen, in denen man ernsthafte Überlegungen anstellte, einen Hafen auf Rügen zu schaffen. Der erste Versuch, welcher von 1848 bis 1866 dauerte, war geprägt von den Nachwirkungen der Revolution von 1848. Der Deutsche Bund hatte die Idee, einen Kriegshafen auf Rügen zu bauen, was jedoch 1852 wegen finanzieller Engpässe und politischer Uneinigkeiten scheiterte. Auch Admiral Adalbert von Preußen versuchte vergeblich, einen Marinestützpunkt zu errichten. Pläne für einen Kanal durch die Schaabe und eine Eisenbahnverbindung zwischen Berlin und Breege waren ambitioniert, doch die geographischen Bedingungen waren nicht geeignet. Das Projekt wurde letztlich aufgegeben, wie Uckermarkkurier berichtet.

Die zweite Phase, von 1936 bis 1945, fiel in die Zeit des Nationalsozialismus. Großadmiral Erich Raeder war ein treibender Faktor für die Planungen, Rügen zur Hauptbasis der Kriegsmarine zu machen. Der Rügendamm wurde 1936 fertiggestellt und ermöglichte die Anbindung des Festlandes. Geplant war ein umfangreicher Hafenkomplex, der mit einer Werft und einem U-Boot-Stützpunkt ausgestattet sein sollte. Technische Herausforderungen sowie die Kriegswirren führten jedoch zu einem Baustopp bereits 1940, während ein erneuter Versuch 1944 ebenfalls ohne Erfolg blieb.

In der dritten Phase, die von 1950 bis 1953 dauerte, übernahm die DDR die Planungen mit sowjetischer Unterstützung. Der „Rügenhafen“ sollte das militärische Potenzial der Region stärken. Im Rahmen einer Zwangsumsiedlung wurden mehr als 1.600 Anwohner aus Glowe und Umgebung umgesiedelt. Die Bauarbeiten starteten 1952, wobei bis zu 15.000 Arbeitskräfte, einschließlich politischer Gefangener, eingesetzt wurden. Die Stadt „Hafenstadt Jasmund“ war für bis zu 100.000 Menschen angedacht. Doch auch dieses Projekt wurde letztlich 1953 wegen politischer und wirtschaftlicher Widrigkeiten eingestellt. Die Unruhen in der DDR verhinderten größere Arbeitsniederlegungen auf den Baustellen, doch der Rückbau begann unmittelbar nach den Protesten im Juli 1953, wie Wikimedia ergänzt.

Die Überreste des einmal groß angelegten Projekts sind heute fast völlig verwildert. Historische Spuren sind nur noch in einem historischen Kontext erkennbar. Der Rügenhafen bleibt somit ein unvollendetes Kapitel in der Geschichte der deutschen Marine, das eindrücklich zeigt, wie politische und wirtschaftliche Umstände selbst die ambitioniertesten Vorhaben ins Nichts führen können. Rügen bleibt jedoch ein beliebtes Reiseziel, wo die Natur weiterhin die Hauptrolle spielt und der Tourismus erhalten bleibt – ein kleiner Lichtblick in einer ansonsten turbulenten Geschichte.