Wasserpreise auf Rügen steigen: Mehrkosten schon ab 2023!

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Der Zweckverband Rügen erhöht rückwirkend Wasser- und Abwassergebühren ab 2023, was Haushalte ab 2026 mehr belasten wird.

Der Zweckverband Rügen erhöht rückwirkend Wasser- und Abwassergebühren ab 2023, was Haushalte ab 2026 mehr belasten wird.
Der Zweckverband Rügen erhöht rückwirkend Wasser- und Abwassergebühren ab 2023, was Haushalte ab 2026 mehr belasten wird.

Wasserpreise auf Rügen steigen: Mehrkosten schon ab 2023!

In Rügen tut sich einiges auf dem Gebiet der Wasserversorgung: Der Zweckverband Wasserversorgung/Abwasserbehandlung Rügen (Zwar) hat einen Preisschritt unternommen, der schon bald Auswirkungen auf zahlreiche Haushalte haben wird. Rückwirkend zum 1. Januar 2023 erhöht sich der Trinkwasserpreis um 5 Cent auf nun 2,04 Euro pro Kubikmeter. Aber damit nicht genug: Auch die Abwassergebühren steigen um 14 Cent und erreichen damit 3,63 Euro pro Kubikmeter. Diese Anpassungen werden mit den neuen Jahresrechnungen ab 2025 fällig, wie Ostsee-Zeitung berichtet.

Ein typischer Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 140 Kubikmetern wird sich somit jährlich mit zusätzlichen 26,60 Euro konfrontiert sehen. Grund für die Erhöhung sind die gestiegenen Kosten in mehreren Bereichen: Die Förderung und Reinigung von Wasser, Reparaturen, Dienstleistungsaufwand und insbesondere die stark angestiegenen Strompreise machen die Anpassung notwendig. Während 2022 die Stromkosten noch bei 1,6 Millionen Euro lagen, sind für kommende Jahre bereits 2,5 Millionen Euro eingeplant.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Herausforderungen und Kosten für den Zweckverband sind durch eine Reihe von Faktoren verschärft worden. So stiegen die Baupreise in 2022 um 15,9 Prozent, während Personalkosten im gleichen Jahr um 5,5 Prozent kletterten und 2023 mit 5,1 Prozent ebenfalls ordentlich zulegten. Diese Erhöhung der Fixkosten hat zur Folge, dass die Wasserpreise einer Neubewertung bedurften.

Die rückwirkende Gültigkeit der neuen Gebührenordnung wird mit methodischen Mängeln in der bisherigen Kalkulation begründet, welche nun behoben wurden. Spannend ist dabei zu erwähnen, dass der Wasserverbrauch in der Region seit 2019 kontinuierlich sinkt, mittlerweile von 5 Millionen auf 4,5 Millionen Kubikmetern. Trotz dieser Reduktion bleibt das Kostenniveau jedoch gleich, was im Resultat zu einer Unterdeckung in der Gebührenermittlung führt.

Zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen

Die Tendenzen deuten auf weitere Kostenerhöhungen hin, unter anderem durch striktere umweltrechtliche Vorschriften und wachsende IT-Sicherheitskosten. Ein zusätzlicher Druck auf die Wasserpreise wird erzeugt durch die geplante Verdopplung der Abgabe an das Land für gefördertes Trinkwasser – dies wird unweigerlich auf die Wassergebühren umgelegt.

Voraussichtlich wird auch die Grundgebühr für Trinkwasser- und Abwasseranschlüsse angehoben werden. Diese Erhöhung, momentan in der kleinsten Verbrauchsstaffel bei 44,03 Euro pro Jahr angesiedelt, wird sich erst 2027 auf den Rechnungen bemerkbar machen, aber bereits in 2024 in den Abschlagszahlungen berücksichtigt. Ein weiterer spannender Umstand, den die Wasserpreise in Deutschland betreffen, ist der Rahmen des Kostendeckungsprinzips, das eine wesentliche Grundlage für die Gebührenbildung darstellt, wie Wikipedia beschreibt.

Zusammenfassend steht der Zweckverband Rügen vor einer Herausforderung, die sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch die Notwendigkeit eines nachhaltigen Wassermanagements angeht. Die Komplexität der Preissetzung zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, die Transparenz in den Gebühren zu gewährleisten und die Bürger über die Hintergründe und Notwendigkeiten von Preisanpassungen zu informieren. Wasser bleibt hierzulande ein kostbares Gut, dessen Wert stets neu beleuchtet werden muss. Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Situation weiterentwickelt.