Zürichs E-Mobilitätsplan: Zu spät und zu zaghaft für den Klimaschutz?

Zürich startet 2025 ein Pilotprojekt zur Elektromobilität in Binz mit neuen Ladestationen und Maßnahmen für Klimaneutralität.
Zürich startet 2025 ein Pilotprojekt zur Elektromobilität in Binz mit neuen Ladestationen und Maßnahmen für Klimaneutralität. (Symbolbild/MND)

Zürichs E-Mobilitätsplan: Zu spät und zu zaghaft für den Klimaschutz?

Binz, Schweiz - In Zürich tut sich was in der Welt der Elektromobilität! Mit einem neuen Aktionsplan, der insgesamt 13 Maßnahmen umfasst, will die Stadt ihre Fahrzeugflotte bis 2040 klimaneutral gestalten. Ein ambitioniertes Ziel, das die private Autofahrt um 30 % reduzieren und die Umstellung auf Elektrofahrzeuge vorantreiben soll. Das und noch mehr berichtet Nau.

Ein zentraler Bestandteil des Plans ist der Bau neuer Ladestationen. Geplant ist unter anderem ein Pilotprojekt in den Stadtteilen Binz und Alt-Wiedikon, das im Herbst startet, um den Bedarf an Ladeinfrastruktur zu prüfen. Zusätzlich soll die gesamte städtische Fahrzeugflotte auf Elektrofahrzeuge umgerüstet werden.

Politische Reaktionen und Kritik

Die Reaktionen auf diesen Aktionsplan sind gemischt. Während die Stadtregierung optimistisch an die Umsetzung herangeht, gibt es aus der Fachwelt deutliche kritische Stimmen. Jürg Grossen, vom Verband Swiss E-Mobility, bemängelt die späte Ankündigung des Pilotprojekts für 2025. Auch Mobilitätsforscher Thomas Sauter-Servaes fordert mehr Tempo, um die Klimaziele tatsächlich zu erreichen.

Politisch gibt es ebenfalls Widerspruch. Die Grünen und die Sozialdemokratische Partei äußern Vorbehalte gegen die Ansiedlung von Ladestationen im öffentlichen Raum und bevorzugen Parkhäuser. Im Gegensatz dazu fordert die GLP einen flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur. Die SVP wiederum lehnt gezielte Fördermaßnahmen ab und setzt auf Anreize für private Ladestationen. Auch FDP-Präsident Përparim Avdili sieht die Stadt im Rückstand und kritisiert die Versäumnisse des Stadtrats. Ganz im Sinne einer durchdachten Strategie äußert sich Tiefbauvorsteherin Simone Brander (SP), die betont, dass es nicht um Aktionismus, sondern um nachhaltige Planung gehe.

Förderprogramme und Unterstützung

In Hessen sind bereits einige Initiativen auf den Weg gebracht, um die Elektromobilität zu fördern. Das Bundesministerium für Verkehr setzt mit der „Förderrichtlinie Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland“ seit 2017 auf eine umfassende Förderung, die bis 2025 insgesamt 500 Millionen Euro umfasst. Im Rahmen dieser Initiative werden Normalladepunkte und Schnellladepunkte gefördert, um den Ausbau von Ladeinfrastruktur zu beschleunigen. Der komplette Artikel dazu ist bei BMV nachzulesen.

Der Kanton Zürich hat zudem ein Förderprogramm ins Leben gerufen, das besonders kleinen Anlagen und privaten Stellplätzen zugutekommt. Bei Anträgen für Ladeinfrastruktur in Ein- und Mehrfamilienhäusern gibt es die Möglichkeit eines vereinfachten Verfahrens bis zu vier Parkplätzen. Die nötigen Schritte zur Antragstellung werden auf der Webseite des Kantons erläutert, sodass interessierte Einreicher nur ein paar Mausklicks entfernt sind von ihrem eigenen Ladepunkt. Wir empfehlen einen Blick auf die Details bei ZH.ch.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Zürich in der Verantwortung steht, den aktiven Wandel zur Elektromobilität voranzutreiben. Die geplanten Maßnahmen zeigen erste Schritte in die richtige Richtung, doch klar ist auch: Es benötigt eine gemeinsame Anstrengung, um diese ambitionierten Ziele zu erreichen.

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OrtBinz, Schweiz
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